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11.04.2011
Schule St. Franziskus, Ingerkingen

Eben noch Farbe, jetzt das bunte Bild – euch zur Freude

„Kunst kennt keine Behinderung“. Schon seit Jahren stellen Schülerinnen und Schüler der Schule St. Franziskus Ingerkingen unter diesem Motto immer wieder an verschiedenen Orten ihre Werke aus. Anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Wohn- und Förderangebote für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen in Ingerkingen“ versprühen die Bilder ihren farbenfrohen Charme derzeit im Foyer des Wohnparks am Schloss. Die Gäste der Vernissage waren begeistert.

Matthias Benz hat seine künstlerische Ader erst vor kurzem entdeckt. Für Tobias Wien ist die Kunst ein Weg zu mehr Konzentration und Selbstvertrauen. Nicolas Huguenin hat schon viele tolle Bilder gemalt, seine Arbeiten wurden schon in Berlin ausgestellt. Mark Otto`s Werke spiegeln das Auf und Ab seiner Stimmungen. Auch Jasmin Gaudig, Lisa Kretzer und Mathias Rechtsteiner gelingt im Kunstunterricht Beeindruckendes. Bernhard Buck, Leiter der Schule St. Franziskus, fand für jeden seiner Schüler ganz persönliche Worte. Bei der Vernissage mit zahlreichen Besuchern wurde ihnen viel Aufmerksamkeit und Applaus zuteil, sie standen verdient im Rampenlicht. Vom Blumenbeet  über Stillleben à la Picasso und Höhlenmalerei bis zu staunenden oder glücklichen Engeln – insgesamt 85 Bilder schmücken in den nächsten Wochen die Wände im Foyer des Wohnparks.

Die Leiterin des Bereichs Kinder-Jugend-Familie der St. Elisabeth-Stiftung, Maria-Anna Müller, hob „die Ideen, die Ausdauer, die Freude, die Tatkraft und die Liebe zu den jungen Künstlern“ der Ingerkinger Lehrer Margit Schmid, Agnes Ehe und Theo Rehm hervor. Zum Dank für ihre sehr einfühlsame Einführung in die Ausstellung überreichten ihr Nicolas Huguenin und sein Lehrer Theo Rehm Blumen. „Behinderung ist eine von vielen möglichen Eigenschaften eines Menschen“, sagte sie. „Es ist normal, verschieden zu sein. Behinderung ist keine Krankheit, sie ist eine besondere Form von Gesundheit.“  

Als Gastgeberin begrüßte Wohnparkleitung Annemarie Frede die Besucher der Vernissage, darunter Bad Waldsees Bürgermeister Roland Weinschenk. „Wir möchten unser Haus mit Leben füllen. Deshalb laden wir uns gern Künstler ein. Und schon trauen sich Menschen herein, die sonst vielleicht nicht zu uns gekommen wären.“ Auch die jungen Künstler und ihre Lehrer freuen sich über einen regen Besuch der Ausstellung.

Noch größer ist ihre Freude natürlich, wenn dabei das eine oder andere Bild einen Käufer findet. Die günstigen Preise versprechen dabei keinen Reichtum. „Es ist schön, wenn so viel dabei herauskommt, dass wir wieder Material kaufen können“, sagte Theo Rehm schmunzelnd. „Oder mit den Schülern mal wieder eine interessante Ausstellung besuchen können.“ Die dort gewonnenen Eindrücke werden sofort wieder mit Farbe und Pinsel umgesetzt. Wie die Kamele im Abendrot und die Oasen, die von der gemeinsamen Woche in Tunesien erzählen. Den hörenswerten musikalischen Rahmen der Ausstellungseröffnung schufen eine Praktikantin, ein Ex-Zivi und zwei Lehrer der Schule St. Franziskus: Ute Koch (Trompete), Matthias Werner (Kontrabass), Martin Weissenbach (Gitarre) und Markus Class (Sax). Die Ausstellung ist bis 4. Juli 2011 im Wohnpark am Schloss zu sehen.

 

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