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22.04.2013
Wohnen und Begleiten Ingerkingen

Jugendliche präsentieren authentisch ihre Welt

INGERKINGEN – Rund 1000 Besucher haben am Tag der offenen Tür am Sonntag den Bereich Wohnen und Begleiten sowie die Schule St. Franziskus in Ingerkingen  besichtigt. Geboten wurde ein authentischer Einblick in das Leben der Kinder und Jugendliche.

Bis zu ihrer ersten Führung ist noch eine halbe Stunde eit, aber Rüveyda Demir steuert ihren Rollstuhl zum Eingang der Wohngruppe Jona. „Ein bisschen aufgeregt bin ich“, sagt die 15-Jährige. Eltern und Schulklassen hat sie auf Anfrage schon durch die Räume der Wohngruppe geführt, aber das heute wird größer, das spürt sie.

 

Noch ist jedoch keiner in Sicht. Die zahlreich erschienen Besucher machen sich zunächst einen Überblick über das Angebot. Im Schülercafé herrscht reges Treiben. Ebenso in der Turnhalle. Mutter und Tochter lassen sich sichern, um an den beiden Kletterwänden bis unter die Decke zu klettern. Im offenen Klassenzimmer zeigt die achtjährige Hannah ein Beispiel aus der freien Stillarbeit. Sie gießt Wasser in Karaffen von links nach rechts, sprich in Schreibrichtung. An den zahlreichen Informations- und Beratungsständen klären Mitarbeiter Familien über das Schul-, Wohn- und Förderangebot auf. „Therapien, die unterstützte Kommunikation und der Marchtaler Plan sind häufig Gegenstand des Gesprächs“, sagt der stellvertretende Schulleiter Robert Stirner. „Wie funktioniert Lernen, wenn mein Kind nicht sprechen kann“, wollen Eltern von ihm wissen. Unter seine Antworten mischt sich immer wieder das Hauptziel der Schule St. Franziskus. „Jedes Kind soll bei uns im Rahmen seiner Möglichkeiten lernen, selbstständig im Leben zu stehen.“ Mit individuellen Bildungsplänen für jeden Schüler variiere dieses Ziel vom selbstständigen Essen bis hin zu einer Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt.  

 

Wer Fragen rund um das Thema Wohnen hat, der verlässt die Schule, geht quer über den Innenhof, vorbei an der Seifenblasenstation und tritt ein ins Haus Raphael. Zu Eröffnung dieser Veranstaltung haben die Kinder des örtlichen Kindergartens St. Ulrich dort viel Applaus für ihren Auftritt bekommen - eine Mischung aus bayerischem Volkstanz, Luftgitarre und lachenden Gesichtern. Nun ist dort das Spielmobil von Jugend Aktiv. Ein Stockwerk höher hat die Führung mit Riveyda Demir und Zoran Golubovic von der Kontaktstelle Familie begonnen. Im Wohnzimmer der Wohngruppe Jona stehen ihre Zuhören dicht beieinander und erfreuen sich an den Erzählungen der 15-Jährigen. Erfrischend unverblümt und mit viel Charme beschreibt die Jugendliche den Alltag auf der 9er-Gruppe, wie die Dienste verteilt werden, was ein Fernseh-Chef ist und wie eine Gruppenkonferenz anläuft. Es fällt ihr leicht, die Interessierten zum Lachen zu bringen. Dann informiert sie über die Mitarbeiterstruktur und wie die Nächte ablaufen. Zoran Golubovic ergänzt manche Antworten. Auf die Frage nach einer Warteliste beschreibt er den Aufnahmeprozess. „Eine richtige Warteliste gibt es nicht. Wir sind bei jeder Anfrage gefordert, eine Lösung zu finden“, sagt er.

425 Euro sind beim Benefizlauf auf dem Spielplatz zusammengekommen. Verteilt auf drei Startzeiten waren insgesamt 50 Läufer auf dem Parcours und haben je 2 Euro pro Runde eingelaufen.

 

 

 

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