Schließen Menü
15.05.2013
Schule St. Franziskus, Ingerkingen

Schüler der Schule St. Franziskus zeigen im Wohnpark St. Josef ihre Werke

Im Wohnpark St. Josef in Altshausen ist am Dienstagabend mit einer Vernissage die Ausstellung „Kunst kennt keine Behinderung“ feierlich eröffnet worden. Sieben Schüler der Schule St. Franziskus in Ingerkingen zeigen insgesamt 88 Werke, die sie im Kunstunterricht gemalt haben. Die Ausstellung ist bis Ende Oktober zu sehen.

Die Künstler sind Schüler der Berufsschulstufenklasse B5 in Ingerkingen, zwischen 17 und 22 Jahren alt und haben das Kunstprojekt gemeinsam mit ihren Lehrern Margit Schmid, Theo Rehm und Agnes Ehe erarbeitet. „Wir haben unterschiedliche Techniken angewandt wie Aquarell, Acryl, Ölkreide oder Glasdruck“, sagt Margit Schmid. Inspirationen holen sich die Schüler mit ihren Lehrern aus dem Internet oder dem gemeinsamen Besuch von Ausstellungen. „Demnächst werden wir nach Lindau fahren und uns von Miro in den Bann ziehen lassen.“ Farben bestimmen die Bilder der jungen Menschen mit Behinderung, darunter drei Autisten. Zwischen zwei Tagen und zwei Wochen wird an einem Bild gemalt, wenn notwendig unter verbaler Begleitung.

 

Die Ausstellung ist zunächst in Altshausen zu sehen, weil dort vor genau 1000 Jahren - am 18. Juli 1013 - Hermann der Lahme als eines von 15 Kindern des Grafen Wolferad von Altshausen und seiner Frau Hiltrud  geboren wurde. „Hermann war trotz größter Behinderung ein sehr beredter und schlagfertiger Mensch“, beschreibt Diakon Willy Schillinger bei seiner Begrüßungsrede den Heimatheiligen. Er wurde mit 30 Jahren zum Priester geweiht und litt unter der jugendlichen Form von ALS, einer degenerativen Erkrankung des motorischen Nervensystems. Er gilt alt als einer der größten Gelehrten seiner Zeit und widmete sich der Musik, der Mathematik und der Astronomie. Menschen mit Behinderung waren damals nichts wert, durften sogar misshandelt werden. Einziger Ausweg blieben die Klöster.

An Hermann den Lahmen erinnerte auch Wolf-Dieter Korek, Leiter des Bereiches Kinder, Jugend und Familie in Ingerkingen. „Das ist eine ganz tolle Idee im Jubiläumsjahr von Hermann die Exponate aus Ingerkingen in Altshausen auszustellen.“ Denn es sei wichtig zu zeigen, dass auch Menschen mit Handicap ganz besondere Fähigkeiten haben, etwas ganz Besonderes seien. Korek ermunterte ebenso wie die Leiterin des Wohnparks St. Josef, Stefanie Müller, die in großer Zahl erschienenen Gäste, die Ausstellung mit einem besonderen Auge zu betrachten und vielleicht auch das eine oder andere Bild zu erwerben.

Denn die Werke stehen zum Verkauf. Zwischen 18 und 55 Euro muss man anlegen, um sich etwa eine Blume, den Sonnengesang von Franziskus oder eine toskanische Landschaft an die Wand hängen zu können. Die Investition lohnt sich doppelt, denn die Einnahmen werden vollständig reinvestiert in die künstlerische Arbeit in Ingerkingen.

Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von Karl Neher am Keyboard und den beiden Jahrespraktikantinnen aus Ingerkingen, Eva Klopp und Julia Werner, an der Geige. „Neben den Bildern bin ich auf die beiden jungen Damen besonders stolz“, freute sich auch Ingerkingens Rektor Bernhard Buck über den gelungenen Auftakt der Ausstellung.

 

Link kopieren