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13.07.2011
Fachdienst Bildung und Entwicklung, Heggbach

"Schülertreff Dietenheim" bringt soziale Kompetenz

DIETENHEIM/HEGGBACH (cf) – Seit 30 Jahren gibt es eine besondere Kooperation, von der rund 300 Schüler profitieren konnten: Die Werkrealschule Dietenheim-Illerrieden und der Heggbacher Wohnverbund der St. Elisabeth-Stiftung arbeiten eng zusammen. Achtklässler unterstützen ein Jahr lang Menschen mit Behinderung im Alltag und üben sich dabei in sozialer Kompetenz. Aus Anlass des 30-jährigen Bestehens der Kooperation wurde vergangenen Donnerstag gefeiert.

Rektor Franz Högenauer lobte die in den Anfängen „fast undenkbare“ Kooperation, die selbst vor Landkreisgrenzen nicht Halt gemacht hat. Als erweitertes Bildungsangebot wurde die Kooperation vor 30 Jahren im sogenannten „Jahr des Behinderten“ von der damaligen Lehrerin der Grund- und Hauptschule Dietenheim, Erika Rabus, ins Leben gerufen.

Wolfgang Mäder, der Leiter des Staatlichen Schulamtes Biberach, kam persönlich zum Gratulieren vorbei. Diese „Kooperationsmaßnahme mit Mehrwert“ diene der Vermittlung sozialer Kompetenz, was heute mindestens so wichtig sei wie die einzelnen Schulfächer, lobte Mäder. In den Schulen wie auch in der Gesellschaft wurde zwar die Einstellung zu Menschen mit Handicap weiterentwickelt, vielfach Teilhabe erleichtert und Integration von Menschen mit Behinderung ermöglicht. Für Schüler seien solche Erfahrungen aber dennoch enorm wichtig, weil sie dabei hautnah lernen können, Rücksicht zu nehmen und Interessen, Stärken oder Begabungen von Menschen mit Behinderung zu erkennen.

Heute wird der Austausch von der Lehrerin Carola Müller-Frey für die Werkrealschule Dietenheim organisiert. Seit Anbeginn dabei ist Wolfgang Dürrenberger, Leiter des Fachdienstes Bildung und Entwicklung des Heggbacher Wohnverbundes. Von ihm erhielten alle Teilnehmer der Kooperation des letzten Schuljahres einen Quali Pass, der ihnen die fleißige Zusammenarbeit bescheinigt. Wolfgang Dürrenberger signalisierte, wie wichtig der „Schülertreff Dietenheim“  einmal pro Monat über ein Jahr lang für die Heggbacher Bewohner ist. „Auf dem langen Weg der Integration - nicht mehr draußen, sondern wieder drinnen zu sein -  hat uns diese Schule begleitet und unterstützt.“ Den Schülern zollte er viel Respekt für ihre Einsätze, die immer anspruchsvoller werden aufgrund der geänderten Bewohnerstruktur: In Heggbach leben immer mehr ältere und schwerer behinderte Menschen, davon viele im Rollstuhl. Anhand einer Fotoshow nachte er die Vielfalt der Einsätze der Schüler deutlich.

Als Dankeschön hatte Wolfgang Dürrenberger für die Werkrealschule ein in Heggbach gefertigtes Frühbeet dabei. Er überreichte es im Namen von Annemarie Strobl, Vorstand der St. Elisabeth-Stiftung. Außerdem bekamen die Schüler mit Quali Pass, Carola Müller-Frey und Erika Rabus Blumensträuße.

Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von Schülern, die mit Gesang, Flöten und afrikanischem Trommelfeuer unter Leitung von Musiklehrer Anton Mang beeindruckten. Zum Ende jedes Schuljahres treffen sich die an der Kooperation beteiligten Schüler und ihre betreuten Menschen mit Behinderung in der Werkrealschule Dietenheim – alljährlich ein guter Brauch. So auch diesmal mitsamt der  abschließenden Kaffee und Kuchen-Runde.

 

 

 

 

 

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