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17.05.2013
Wohnpark am Schloss, Bad Waldsee

Sechs Teelöffel Sonnencreme für den vollen Lichtschutzfaktor

Wenn es um Hautkrebs geht, ist Lichtschutz die beste Vorsorge, sagt Dr. Ulrich Speer. Der Ravensburger Hautarzt hat am Dienstag im Wohnpark am Schloss in Bad Waldsee Tipps für Urlaub und Alltag gegeben. Seine rund 70 Zuhörer hat er aufgefordert, vor allem Kinder vor zu viel Sonnenbestrahlung zu schützen: „Häufige Sonnenbrände – vor allem im Kindesalter – lösen Hautkrebs aus.“

„Die Braunen von heute sind die Dörrpflaumen von morgen“, sagt Speer. Denn die intensive Sonnenbestrahlung schädigt das Bindegewebe. Die Folge: Falten. Gefährlicher als Falten ist der Hautkrebs. Er wird vor allem durch die ultraviolette Strahlung im Sonnenlicht ausgelöst. Mitverursacher können Warzen-Viren, das Rauchen und Abgase aus Dieselmotoren sein, berichtet der Hautarzt. Er unterscheidet weißen und schwarzen Hautkrebs: Der weiße führt selten zum Tod, kann aber großflächig das Hautgewebe schädigen. Sehr viel gefährlicher ist der schwarze Hautkrebs.

 

„Früher waren Patienten mit schwarzem Hautkrebs 50 Jahre und älter“, sagt Speer. Mittlerweile trifft die Krankheit schon Teenager. „Braunsein ist chic“, klagt der Hautarzt. In Modezeitschriften sehe er nur braungebrannte Menschen abgebildet. Dabei fördere jeder Gang ins Solarium den schwarzen Hautkrebs. Seinen Zuhörern rät er, die Sonne zwar zu genießen, aber sich vor zu viel Licht zu schützen. Dabei helfe die „Vier-H-Regel“: Hemd, Hose, Hut und hoher Lichtschutzfaktor. Er selber sei auch am Strand nie ohne Oberbekleidung zu sehen.

 

 

Halbe Stunde vor Sonnenbad eincremen

 

Damit der Lichtschutzfaktor in der Sonnencreme voll wirksam wird, sind zwei Milligramm Creme pro Quadratzentimeter Haut nötig, sagt Speer. Für einen Erwachsenen also etwa sechs Teelöffel Creme, für ein zehnjähriges Kind vier Teelöffel. Wer weniger nimmt, hat auch weniger Lichtschutz. Der Hautarzt empfiehlt wasserfeste Sonnencreme ohne Duft- oder Konservierungsstoffe. Er rät, die Haltbarkeit der Creme zu beachten und sie bereits eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad aufzutragen. In den strahlungsreichen Mittagsstunden sollten Kinder nur im Schatten spielen, fordert Speer. Für Kinder mit empfindlichem Hauttyp empfiehlt er beim Strandurlaub spezielle Lichtschutzanzüge.

 

Zur Hautkrebs-Vorsorge zählt Speer auch die Selbstuntersuchung einmal im Monat. Mit einem Handspiegel könne man auch verstecktere Areale kontrollieren. Wenn die Untersuchung immer beim gleichen Licht und im selben Raum erfolge, seien Veränderungen besser zu erkennen. Speer rät, bei jeder Veränderung zum Hautarzt zu gehen – auch wenn Leberflecken nicht wachsen, sondern kleiner werden. Vorstufen des schwarzen Hautkrebses ähnelten oft Alterswarzen. Ob Flecken gefährlich sind oder nicht, könne meist nur der Hautarzt erkennen.

 

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