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17.05.2013
Heggbacher Wohnverbund

Neue Wohngruppe bezieht ihr Domizil im Sommer

In der wohl schönsten Sehenswürdigkeit Oberdischingens, der Herrengasse, beziehen die ersten Bewohner der jüngst gegründeten Regionalen Wohngruppe des Heggbacher Wohnverbunds im Sommer ihr neues Domizil. Das ehemalige Gasthaus Löwen bietet nach aufwendiger Sanierung Platz für 14 Menschen mit Behinderung im Alter von 18 bis 35 Jahren.

Gleich hinter der Kastanienallee, einst zu Ehren des Brautzuges der Marie Antoinette nach Paris angelegt, versprühen die französisch-barocken Häuser der Herrengasse einen ganz eigenen Charme. Im ehemaligen Gasthaus Löwen gehen die Sanierungsarbeiten in die letzte Phase. Dort ziehen im Sommer auf zwei Etagen die Bewohner der Regionalen Wohngruppe ein. Einen Namen haben die insgesamt drei Wohneinheiten mit bis zu fünf Bewohnern noch nicht. „Den können sich die frisch Eingezogenen dann selbst überlegen“, schlägt Wohnbereichsleiterin Sonja Gaißmaier vor.

 

Konzipiert ist die Wohngruppe für 14 Menschen mit Behinderung im Alter von 18 bis 35 Jahren sowie einen Kurzzeit-Gast. „Wohnen wird dort, wer einen hohes Maß an Selbstständigkeit mitbringt und gute soziale Kompetenzen hat“, sagt Gaißmaier. Täglich betreut von ein bis zwei Mitarbeitern sollen sich die Bewohner hauptsächlich selbst versorgen, vom Einkaufen bis zum Haushalt. Im näheren Umfeld von Ehingen und Laupheim gibt es bereits 100 solcher Plätze in Wohnhäusern oder Regionalen Wohngruppen der St. Elisabeth-Stiftung. Die spezielle Altersausrichtung sei dem Bedarf geschuldet und komme den Bewohnern zugute. Auf stark altersgemischten Wohngruppen falle die altersgerechte Freizeitgestaltung manchmal zu dürftig aus. „Ein Diskobesuch etwa ist nicht so gut möglich, wenn Senioren in der Gruppe sind.“

 

Anders als in bestehenden Wohngruppen beziehen die Bewohner ausschließlich Einzelzimmer mit Annehmlichkeiten wie WLan, Telefon- und TV-Anschluss. Maximal zwei Personen teilen sich ein En-Suite-Bad. Das denkmalgeschützte und barrierefreie Haus wird seit vielen Jahren kernsaniert. Mehrere Balkone, ein kleiner Garten, offene und helle Räume machen die Wohngruppe für Interessenten attraktiv. Nach einer Infoveranstaltung stehen sechs Einzüge bereits fest, vier weitere Familien wollen sich bis Ende Juni entscheiden. „Parallel dazu rekrutieren wir Mitarbeiter.“

 

„Nicht nur das Haus an sich, auch die Lage ist optimal.“ Gute Busanbindungen zu den Werkstätten nach Laupheim und Ehingen erleichtern den Bewohnern den Weg zur Arbeit. In einer vergangenen Gemeinderatssitzung in Oberdischingen begrüßte Bürgermeister Benno Droste die baldige Eröffnung der Wohngruppe. Sonja Gaißmaier gibt seine Worte wieder: „Er freut sich, die Bewohner in die Gemeinde zu integrieren.“ Eine solch positive Haltung sei bedeutend für die Frauen und Männer der Wohngruppe. „Wirkliche Teilhabe findet zum Beispiel dann statt, wenn unsere Bewohner auch im Vereinsleben eine Rolle spielen dürfen.“ Und davon gebe es in Oberdischingen vom DRK bis zum Musikverein reichlich.

 

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