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11.08.2016
SES Stromspar-Check Ulm

Beratung auf Augenhöhe

BIBERACH - Seit einem Jahr erklären eigens geschulte Berater vom Stromspar-Check Biberach-Sigmaringen vor Ort in einkommensschwachen Haushalten, wie man Kosten reduzieren kann. Nach 164 Einsätzen summierten sich die Einsparungen auf über 120.000 Euro.

Hans-Jörg Spengler und Kamal Damaj sind Stromsparhelfer. Zusammen mit drei weiteren Männern und einer Frau beraten sie vor Ort Haushalte mit geringem Einkommen, wie Strom, Wasser und Heizenergie gespart werden kann. Alle sind mit Hilfe der Regionalen Energieagenturen geschulte Experten, die immer in Zweierteams ins Haus kommen. Als ehemalige Langzeitarbeitslose wissen sie, wie es ist, mit wenig Geld auszukommen zu müssen.

 

Auf Schwäbisch und Arabisch

Sie begegnen den Ratsuchenden auf Augenhöhe und sprechen deren Sprache. Im Fall von Kamal Damaj aus dem Libanon sogar Arabisch, was die Beratung von Flüchtlingshaushalten erleichtert. Die Stromsparhelfer  inspizieren Leuchtmittel und interessieren sich für den Verbrauch des Kühlschranks. Erfahrungsgemäß wird nämlich bis zu einem Drittel der Stromrechnung von Kühl- und Gefriergeräten verursacht. Die Stromspar-Helfer informieren auch über die sparsame Nutzung der Geräte, schon ein Kühlschrankthermometer kann hilfreich sein.

Beim zweiten Besuch bringen sie den Ratsuchenden neben einem kostenlosen Starterpaket mit Energiesparlampen und Zeitschaltuhren einen schriftlichen Bericht über Verbrauch und Einsparmöglichkeiten mit. Sie empfehlen etwa eine Steckerleiste mit Schalter, die den Standby-Verbrauch reduziert oder schrauben einen Duschkopf mit Durchflussbegrenzer ein.

„Empfehlen unsere Berater den Austausch eines älteren Kühlgerätes, womit mindestens 200 Kilowattstunden im Jahr einspart werden können, wird das neue Gerät mit 150 Euro bezuschusst. Die Stadt Biberach gibt noch einmal bis 150 Euro dazu“, freut sich Bernhard Mittl, Projektleiter des Stromspar-Checks. Stolz auf das Projekt, das im Juli einjähriges Bestehen feierte, ist auch Christian Geier, Leiter des Beruflichen Bildungszentrums (BBZ) der St. Elisabeth-Stiftung in Laupheim, wo die umweltfreundliche Aktion angesiedelt ist.

 

Sparen kann ganz simpel sein

Weitere Partner sind Landkreis und Jobcenter Biberach, die Regionale Energieagentur Biberach und Sigmaringen, e.wa.riss, das Umweltreferat der Stadt Biberach und die Caritas. Auch die Aktion Martinusmantel der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Europäische Sozialfond und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit fördern über das Bundesprojekt „Stromspar-Check Kommunal“ den Standort Biberach-Sigmaringen.

Neben den Haushalten, die langfristig insgesamt 81.118 € an Strom und 44.223 € an Wasser- und Heizkosten kosten sparten, profitierten Bund und Landkreise - aber auch die Checker selbst. Im Juli haben fünf von ihnen bei der Handwerkskammer Ulm die Prüfung zum Serviceberater für Energie- und Wasserspartechnik bestanden.

Wer Arbeitslosengeld II, Wohngeld oder Grundsicherung/Sozialhilfe bezieht oder einen Sozialpass für Tafelläden hat, kann die Experten ganz unkompliziert und kostenlos anfordern. Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr, freitags bis 15 Uhr unter der Telefonnummer 07351/57891-67.

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