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02.11.2017
Hospiz Schussental

Hospiz Schussental: Gedenken an Verstorbene

RAVENSBURG – Rund 180 Menschen haben sich in der Ravensburger Heilig-Kreuz-Kirche zur Gedenkfeier versammelt.

In einer berührenden Feier haben Mitarbeiter des Hospizes zusammen mit Angehörigen und Freunden der Menschen gedacht, die in den vergangenen zwölf Monaten im Hospiz Schussental verstorben sind. Foto: Elke Oberländer/St. Elisabeth-Stiftung

Gemeinsam haben sie ihrer Freunde und Angehörigen gedacht, die ihre letzte Lebenszeit im Hospiz Schussental der St. Elisabeth-Stiftung verbracht haben. Mitarbeiter des Hospizes hatten die Feier gestaltet.

„Für uns ist die Gedenkfeier der wichtigste Tag im Arbeitsjahr“, sagt Hospizleiter Thomas Radau. Aus dem Gedenkbuch des Hospizes las er die Namen aller hundert Gäste vor, die in den vergangenen zwölf Monaten verstorben sind. Für jeden von ihnen lag ein individuell gestalteter Gedenkstein oder ein kleines Kreuz auf einem Rad aus bunten Tüchern vor dem Altar. Während Radau die Namen vorlas, entzündeten Hospiz-Mitarbeiterinnen für jeden der Verstorbenen ein Licht.

 

Hospizleiter Radau erinnerte an die Maxime der Heiligen Elisabeth: „Ihr sollt die Menschen froh machen.“ Das ist nach seiner Erfahrung auch im Hospiz nicht schwer. Am Lebensende sei es wichtig, die persönliche Lebensleistung eines Menschen anzuerkennen. Sie werde mit dem Tod nicht ausgelöscht. Respekt und Anerkennung verdiene auch die Leistung der Angehörigen, denen es gelinge, die Verantwortung für einen Sterbenden an das Hospiz abzugeben. Von der Pflege entlastet, könnten sie sich dann mehr Zeit nehmen für den Kranken.

 

Claudia Utz sprach über die Trauer. Trauernden gebühre das höchste Maß an Achtung, Diskretion, Respekt, Achtsamkeit und Wertschätzung. Schwester Gudrun lud zur Fürbitte ein mit dem Lied „Herr, erbarme Dich.“ Gemeinsam beteten die Teilnehmer der Gedenkfeier für die verstorbenen Gäste, für alle ihre Angehörigen, für die Mitarbeiter des Hospizes, für die derzeitigen Hospiz-Gäste und für alle anderen Menschen. Beim Vater-Unser hielten alle ihre Nachbarn an den Händen und gaben sich so gegenseitig Trost und Halt.

 

Conny Frick am Klavier, Martina Muschel mit Klarinette, Monika Schmid mit Gitarre und Katharina Schmid mit Querflöte begleitet die Gedenkfeier musikalisch. Dafür bekamen die Musikerinnen kräftigen Applaus. Die Angehörigen konnten die Gedenksteine für ihre Verstorbenen und die Lichter dazu mit nach Hause nehmen. Vorher saßen sie noch bei Kaffee und Zopfbrot zusammen und nutzen die Gelegenheit, gemeinsam zu reflektieren und sich mit Mitarbeitern des Hospizes auszutauschen. Auch das hat vielen sichtlich gut getan.

 

 

 

Neue Trauergruppe für Angehörige von Verstorbenen des Hospizes

Wer um einen lieben Menschen trauert, kann vielleicht in der Gemeinschaft leichter den eigenen Weg durch den Schmerz finden. Künftig bietet das Hospiz Schussental einmal im Monat einen geschützten Raum für ein Treffen von Angehörigen von Verstorbenen des Hospizes. Das erste Treffen ist am Montag, 11. Dezember, von 14.30 bis 16 Uhr in der Casa Elisa in der Nikolausstraße 10 in Ravensburg. Die weiteren Treffen sollen jeweils am zweiten Dienstag im Monat stattfinden. Anmeldung ist nicht erforderlich. Fragen beantworten Claudia Utz und Schwester Gudrun unter Telefon 0751 / 9771238600.

 

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