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30.10.2018

"Was die Verstorbenen uns geschenkt haben“

RAVENSBURG - Bei einer Gedenkfeier haben sich Mitarbeiter und Angehörige an den letzten gemeinsamen Weg mit Gästen des Hospizes Schussental erinnert.

Hospizleiter Thomas Radau und sein Team haben eine würdevolle Gedenkfeier gestaltet. Foto: Claudia Kohler-Jungwirth/St. Elisabeth-Stiftung

Eine bewegende Gedenkfeier für die Verstorbenen des Hospizes Schussental konnten deren Freunde und Angehörige am Sonntag in der Heilig-Kreuz-Kirche in Ravensburg miterleben. Hospizleiter Thomas Radau und sein Team ernteten mit ihrer würdevoll gestalteten Feier viel Zuspruch und Dank.

Während draußen kalter Herbstregen vom grauen Himmel nieselte, wurde es in der Kirche immer wärmer und heller. Warme und feinsinnige Worte fanden Thomas Radau und seine Mitarbeiterinnen in ihren kurzen Ansprachen, bei der Lesung und den Fürbitten. Es ging um Liebe, Tod und um den Respekt vor der Trauer, es ging um die Wertschätzung für die Verstorbenen und deren Lebensleistung, die auch nach dem Tod bleibt.

Einmal im Jahr gestaltet das Hospiz-Team eine solche Gedenkfeier, die auch musikalisch von Hospiz-Mitarbeitern umrahmt wird. „Diese Feier ist unser Höhepunkt“, meint Thomas Radau. Damit will das Hospiz Schussental den Angehörigen ebenso wie den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern Gelegenheit bieten, sich noch Monate später an die Verstorbenen, die sie auf ihrem letzten Weg begleitet haben, zu erinnern. „Wir wollen dankbar zurückschauen, was die Verstorbenen uns geschenkt haben“, sagte Birgit Schmieder aus dem Mitarbeiter-Team.

Rund 85 Patienten des Hospizes Schussental, das in der Casa Elisa in Ravensburg untergebracht ist, sind seit der letzten Gedenkfeier im vergangenen Oktober verschieden. Darunter waren junge und alte, Alleinstehende und Verheiratete. Nicht allen Familien sei es leicht gefallen, ihre Angehörigen im letzten Lebensabschnitt an das Hospiz abzugeben, sagte Thomas Radau. „Wir sind da und helfen, wenn Menschen uns brauchen“, zitierte er aus dem Leitsatz der St. Elisabeth-Stiftung, die Träger des Hospizes Schussental ist.

Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter haben „viele Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet und verabschiedet“, erläuterte Thomas Radau. „Sie alle hatten charmante und liebenswerte Seiten“, erinnerte er in seiner Ansprache an seine ehemaligen Patienten.

Eine Kerze in der Mitte, daneben das Gästebuch des Hospizes und Steine mit den Namen der Verstorbenen – zu diesen stellten die Mitarbeiterinnen beim Verlesen der Namen der Verstorbenen jeweils ein Teelicht, so dass zum Schluss ein kleines Lichtermeer den Altarraum erfüllte. Jeder Namensstein wurde zum Geschenk für die Angehörigen, das sie in dankbare Erinnerung annahmen.

 

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