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20.03.2019
Wohnpark St. Josef, Altshausen

120 Jahre Wohnpark St. Josef

ALTSHAUSEN – Im Raum Altshausen ist der Wohnpark St. Josef fester Bestandteil des sozialen Lebens, ein offenes Haus im Gemeinwesen. Bewohner und Mieter haben regelmäßig Besuch von Kirchengemeinden, Schulen, Kindergärten und Vereinen.

Der Wohnpark St. Josef war schon immer fortschrittlich. Auch Hundetherapie gehört heute zum festen Programm.

1899 hat die Kongregation der barmherzigen Schwestern von Reute die Gebäude der ehemaligen Zuckerfabrik Altshausen übernommen und darin das „Armen- und Siechenhaus St. Josef“ gegründet. Damals war Selbstversorgung angesagt: Gemeinsam haben Schwestern und Bewohner auf dem Feld und im Stall, in der Wäscherei, in der Nähstube und in der Küche gearbeitet. 1907 wurde die erste Hauskapelle gebaut.
Zur 50-Jahr-Feier im Jahr 1949 verzeichnet die Chronik 250 Pfleglinge, darunter 35 Kriegsflüchtlinge, sowie 65 Schwestern im Alten- und Pflegeheim. In den 70er Jahren gab es große Umgestaltungen mit Renovierung der alten Gebäude und Neubauten.
Heute ist der Wohnpark St. Josef der älteste und größte der neun Wohnparks der St. Elisabeth-Stiftung – und noch der einzige mit eigenem Konvent: Neun Schwestern leben und arbeiten im Wohnpark. Sie betreuen die Hauskapelle, spielen Orgel, bieten Rosenkranzgebete und Seelsorge. Bewohner und Mieter begegnen ihnen im Stundengebet, in den Gottesdiensten und am offenen Mittagstisch im Speisesaal. „Wir profitieren sehr von der Anwesenheit der Schwestern“, sagt Wohnparkleiterin Bettina Michelis.
Der Wohnpark St. Josef hat 70 Plätze im Pflegeheim, 15 in der Tagespflege und 52 barrierefreie Mietwohnungen im Wohnen mit Service. Die Nachfrage ist groß, viele Interessenten kommen aus der Gemeinde Altshausen und der direkten Nachbarschaft. Das Konzept ermöglicht älteren Menschen, lange am Leben in der Gemeinschaft teilzunehmen. Für sie ist immer etwas geboten: Von Gedächtnistraining über Gymnastik und Sturzprävention bis zu Singkreis und Vorlesestunden reicht das Programm. In der Hauskapelle gibt es regelmäßig öffentliche Gottesdienste.
Der Wohnpark St. Josef liegt mitten im Grünen und doch nah an der Innenstadt von Altshausen. Bewohner- und Mieterschaft schätzen sehr, dass Läden, Apotheke, Ärzte, Frisör und Banken gut erreichbar sind. Herbstfest und Martinimarkt des Wohnparks sind bekannte und beliebte Treffpunkte. Die große Lebensqualität und das reichhaltige Programm im Wohnpark sind auch den 55 ehrenamtlichen Helfern und dem rührigen Förderverein zu verdanken.
Offenbar ist der Wohnpark St. Josef auch als Arbeitsplatz beliebt: Zurzeit machen dort zwölf junge Leute eine Ausbildung als Pflegefach– oder Hilfskraft. Darunter drei junge Männer, die aus Gambia geflüchtet sind, sowie eine junge Frau und ein junger Mann, die aus Vietnam zur Ausbildung nach Deutschland gekommen sind. Außerdem gibt es vier Stellen für das Freiwillige Soziale Jahr sowie jede Menge Praktikumsplätze in Bildungspartnerschaft mit den ortsansässigen Schulen.

 
In den 120 Jahren seines Bestehens hat sich der Wohnpark ständig weiter entwickelt. Das soll auch für die Zukunft gelten. Pläne gibt es schon: Angedacht sind ein Satellitenbau mit 45 neuen Plätzen für pflegenahes Wohnen.

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