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12.04.2019
Heggbacher Wohnverbund

Abläufe für den Ernstfall optimieren

HEGGBACH – Einmal pro Jahr findet im Heggbacher Wohnverbund eine Feuerwehr-Übung statt, um die Abläufe für den Ernstfall zu optimieren.

Die Rollstuhlfahrer aus dem ersten Stock des Hauses Martin in Heggbach wurden von den Feuerwehrleuten über eine externe Treppe heruntergetragen.

Bis 9:57 Uhr ist es ruhig im Haus Martin, einer von acht Wohnkomplexen in Heggbach. Bewohner und Mitarbeiter der Wohngruppen, in denen 75 Menschen wohnen und weitere 20 Betreuer arbeiten, gehen ihren gewohnten Tätigkeiten an nach. Denn keiner ahnt, was nur eine Minute später passiert. Um 9:58 Uhr schrillt der Brandmeldealarm durch das Gebäude. Genau zur gleichen Zeit werden sowohl die Feuerwehr wie auch die internen Mitarbeiter alarmiert, die zur Heggbacher Rettungsgruppe gehören. Schnellstmöglich steht die Rettungsgruppe parat, um gemeinsam mit den Mitarbeitern der Wohneinheiten Hand in Hand dafür zu sorgen, dass die Bewohner aus dem Haus Martin evakuiert werden.
Noch bevor die Feuerwehr vor Ort eintrifft, ist somit ein Großteil der Bewohner im Freien. Die Bewohner aus dem Erdgeschoss werden direkt in das Haus Elisabeth gebracht, wo sich das Begegnungszentrum und die Kantine befinden und somit mehr als 200 Menschen beherbergt und auch verpflegt werden können. Die Bewohner aus dem ersten Stock sind auf einer großen Terrasse versammelt und warten nun auf die Ankunft der Feuerwehrleute um 10:08 Uhr. Nun werden die Bewohner aus dem ersten Stock über eine externe Treppe von den Feuerwehrmännern heruntergetragen, um wiederum von Mitarbeitern der Rettungsgruppe ins Haus Elisabeth gebracht zu werden.
Marc Neut notiert dabei jeden Handgriff minutiös. „Wir machen diese Übungen schließlich dafür, dass wir das richtige Verhalten für den Ernstfall einstudieren und die Abläufe optimieren“, erläutert die leitende Fachkraft für Arbeitssicherheit und Brandschutz im Heggbacher Wohnverbund.

„Mit diesen Informationen schulen wir dann einmal pro Jahr unsere Mitarbeiter, damit wir uns jedes Jahr ein wenig verbessern“, zeigt Renate Weingärtner als Leiterin des Heggbacher Wohnverbunds die Bedeutung einer solchen Übung für ihre Einrichtung auf und weist in diesem Zusammenhang auf den Brand an Ostern 2016 ebenfalls im Haus Martin hin. Hier entstand enormer Sachschaden. Plötzlich gibt es Unruhe. Zwei Bewohner werden vermisst. Um besser lokalisieren zu können, wo diese zwei sind, wird untersucht, um wen es sich handelt. So werden Listen der insgesamt sieben Wohngruppen in der Sammelzentrale im Haus Elisabeth durchgegangen. Schnell stellt sich heraus, dass dort alle Bewohner anwesend sind. Bei den zwei vermissten Personen handelt es sich also um eine Simulation. Dennoch müssen sich die Feuerwehrleute auf die Suche begeben. Systematisch wird das Haus durchstreift und gleichzeitig der fiktive Brand bekämpft sowie der Rauch aus dem Gebäude geblasen. Um 10:43 Uhr sind schließlich alle Personen gefunden und das Haus Martin ist evakuiert. So ist Marc Neut als Brandschutzbeauftragter zufrieden: „Im Großen und Ganzen hat alles gut geklappt. Ein paar Kleinigkeiten werden wir aber dennoch bei der nächsten Schulung nochmals ansprechen.“ Um 11:00 Uhr dürfen die Bewohner zurück in ihre Wohneinheiten und die Feuerwehr verstaut ihr Material, bevor sie wieder abzieht.

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