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23.05.2019

Puppentheater nicht nur für die Jüngsten

BIBERACH – Mit dem „Froschkönig“ ist Josua Grünholz vom Saarländischen Marionettentheater in der Sinn-Welt aufgetreten. Sein Publikum bestand aus Kindern vom Evangelischen Kindergarten Villa Regenbogen in Ummendorf und der Bewohnerschaft des Wohnparks am Jordanbad. Die Senioren waren an diesem Tag nicht die Ältesten – die Marionetten hat Josua Grünholz´ Urgroßvater vor 128 Jahren geschnitzt.

Alt und Jung hatten in der Sinn-Welt am Jordanbad ihre Freude am „Froschkönig“. Nach dem Auftritt erklärte Josua Grünholz vom Saarländischen Marionettentheater seine Puppen.

Ehe der lilafarbene Samtvorhang aufgeht, bewegen sich die auf dem Boden direkt vor der Bühne sitzenden Kinder erwartungsvoll im Takt der Musik. Schon ist der Blick auf die Bühne frei. Eine einsame Quellfee wünscht sich Gesellschaft.  Und  bald nähert sich eine Kutsche, die donnernd im Graben landet. Prinz Rosmarin und sein Diener Hans treten auf die Bühne. Die Kinder lachen laut, als sie vor der Kristallkugel der Quellfee erschrecken. Gebannt schauen sie zu, wie der freche und eingebildete Prinz in einen Frosch verwandelt wird.
In der nächsten Szene erleben die Zuschauer, wie einer Prinzessin das Lieblingsspielzeug, eine goldene Kugel, in den Brunnen fällt. Sie verspricht, dass er von ihrem Tellerlein essen und in ihrem Bettlein schlafen dar, wenn er sie wieder heraufholt. Das bekannte Märchen der Gebrüder Grimm wird den Möglichkeiten des Marionettenspiels entsprechend angepasst. So backt etwa der treue Diener dem Vater der Prinzessin Pfannkuchen aus Gips und vor allem wird der Frosch nicht an die Wand geworfen. Aber schließlich wird alles gut. Prinz Rosmarin dankt der Prinzessin für seine Erlösung. In der letzten Szene tanzt das glückliche Paar in seine gemeinsame Zukunft.
Kaum sind die letzten Töne verklungen, tritt Josua Grünholz mit der Figur des Prinzen vor den Vorhang und erklärt, wie man so eine Marionette durch geschicktes Drehen einpacken kann, ohne die langen Fäden zu verheddern. Die Figuren werden immer wieder neu bemalt erzählt der leidenschaftliche Puppenspieler. Ab und zu näht seine Frau ihnen neue Kostüme. „Mit diesen Figuren hat mein Großvater im Zweiten Weltkrieg schon seine Familie ernährt“, betont Grünholz und ergänzt an die Kinder gewandt: „damals konnte man sich nämlich nicht so viel zu Essen kaufen wie heute“.

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