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11.11.2020
Heggbacher Wohnverbund

Malen hilft durch Corona-Zeiten

HEGGBACH – Peter Bette hat bekannte Werke großer Meister als Vorlagen zum Ausmalen in den Wohngemeinschaften verteilt und Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Mitarbeitenden zum Mitmachen aufgefordert. 300 Kunstwerke sind so entstanden.

„Ich hab schon immer gern gemalt. Ich kann auch beim Fernsehen malen“, erzählt Eva Schaller, während sie einen Kreis sorgfältig tiefrot ausmalt. Mit anderen sitzt sie im Wohnzimmer der Wohngemeinschaft Aaron in Mietingen. Auf dem Tisch liegen Malvorlagen, Kästen mit Buntstiften in allen Farben, Spitzer und was man sonst noch so braucht. Alle sind ganz bei der Sache, wählen mit Bedacht die nächste Farbe aus und betrachten zwischendurch stolz die Fortschritte. „Guck mal, schön, die grünen Blätter!“ Betreuerin Sandra König sagt, dass „Malen und Spazierengehen die Hauptbeschäftigungen für unsere Leute waren“, nachdem zum Schutz vor einer Ansteckung alles heruntergefahren wurde. Initiator Peter Bette hat von Betreuern gehört: „Sie haben uns die Sommerferien gerettet.“ Mehr als 300 Bilder sind bei ihm seit Beginn der Aktion im April gelandet. Nicht gerechnet hat er mit einer derartig großen Resonanz. Überwältigt ist er nicht nur von der Menge der Bilder, auch die unterschiedlichen Interpretationen begeistern und überraschen ihn. „Es ist total spannend. Manche haben ganz präzise gemalt. Andere so intensiv, dass Löcher im Papier sind. Einigen hat die Fläche nicht genügt, sie haben einfach auf der Rückseite weitergemalt.“ Zusammen mit seiner Frau, Christiane Mohr, die in Heggbach als Betreuungsassistentin und in der Hauswirtschaft arbeitet, hat er alle Bilder gekennzeichnet. Ausnahmslos alle Werke wurden im Begegnungszentrum Heggbach aufgehängt. „Auch dann, wenn nur ein Strich quer übers Papier ging.“ Die Ausstellung kann in Corona-Zeiten nicht so eröffnet werden, wie dies sonst üblich wäre. Sicher wird die Ausstellung wandern: auf jeden Fall in die Galerie SCHOEN! in Äpfingen, die Christine Mohr betreibt, und hoffentlich auch an andere Standorte der St. Elisabeth-Stiftung. „Das Malen war ein großes Thema für die Menschen. Bei der Ausstellung geht es auch um Anerkennung“, sagt Peter Bette. „Ich werde nun die einzelnen WGs anschreiben und Besuchstermine vereinbaren, damit die Maler ihre und die Werke anderer Bewohner Corona kompatibel betrachten können. Dabei werden auch kleine Geschenke an die besonders aktiven Maler verteilt. Die Neu-Ulmer Firma Boesner, Künstlerbedarf, hat uns eine Materialspende zukommen lassen, die wir gerne weitergeben.“

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