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20.11.2020
St. Elisabeth-Stiftung, Bad Waldsee

53.000 Unterschriften für bessere Bedingungen

BAD WALDSEE - Die Initiative „Mehr wert als ein Danke. Arbeiten für und mit Menschen“ haben seit Mai bundesweit mehr als 53.000 Unterschriften für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege gesammelt. Diese Unterschriften wurden am 18. November dem Petitionsausschuss des Bundestages übergeben. Auch die St. Elisabeth-Stiftung unterstützt die Initiative.

Die Petition „Mehr wert als ein Danke. Arbeiten mit und für Menschen“ ist eine Initiative aus der Sozialwirtschaft. Über 120 Stiftungen, Verbände, Einrichtungen und Dienste aus der gesamten Freien Wohlfahrtspflege, darunter auch die St. Elisabeth-Stiftung, haben sich bundesweit vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie zusammengeschlossen, um drei zentrale Forderungen für die Mitarbeitenden in Sozialunternehmen an die Politik und Gesellschaft zu adressieren: Sie wünschen sich bessere Arbeitsbedingungen, gerechten Lohn und mehr Wertschätzung im Sozial-, Pflege und Gesundheitswesen.

Marian Wendt, Vorsitzender des Petitionsausschusses des Bundestages, hat die Unterschriften am Mittwoch entgegengenommen. Für ihn zeigt der Erfolg der Petition, dass der Druck in der Sozial- und Gesundheitsbranche immens ist: „Die Petition ist ein Appell an die Politik, sich mit den Anliegen der Praxis auseinanderzusetzen und weitere Weichen für eine zukunftsfeste Sozialpolitik zu stellen.“

 

Die Petition fordert, endlich die Tarifbindung in der gesamten Sozialwirtschaft durchzusetzen, damit es mehr Wettbewerb um Qualität gibt und weniger Lohndumping. Leistungsentgelte und Pflegesätze müssen deutlich erhöht werden, damit faire Löhne und fachliche Weiterentwicklungen (zum Beispiel beim Thema Digitalisierung) bezahlbar sind. Konkret geht es den Sozialunternehmen in der Initiative „Mehr-wert-als-ein-Danke“ darum, eine den Rahmenbedingungen angepasste Personalausstattung zu erreichen, damit mehr Zeit für und mit den anvertrauten Menschen bleibt.

Über bessere Aus- und Fortbildungsangebote soll gerade auch bei der jüngeren Generation die Attraktivität der Berufe in der Sozial- und Pflegewirtschaft verbessert werden. Damit ließe sich nach Ansicht der Initiatoren auch der bestehenden Fachkräftemangel mindern. Es geht um die Solidarkosten, die die Gesellschaft insgesamt bereit ist, für diejenigen zu geben, die ihr Recht auf gleichberechtigte Teilhabe nicht ohne Hilfe, Pflege oder Unterstützung gestalten können. Die Initiative appelliert an die Gesellschaft, sich wieder bewusst zu machen, warum der Sozialstaat für alle darin lebenden Menschen so wichtig ist.

„Wir können unseren Mitarbeiten mit dem Tarif der Caritas bessere Konditionen bieten, als sie sonst vielerorts in der Pflege üblich sind“, sagt Matthias Ruf, Vorstand der der St. Elisabeth-Stiftung. „Aber wir sind noch nicht dort, wo dieser für unsere Gesellschaft so wichtige Beruf hingehört. Deshalb hat sich die St. Elisabeth-Stiftung der Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen, mehr Wertschätzung und einem gerechten Lohn angeschlossen.“

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