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22.03.2021
Altenhilfe

Im Hospiz Schussental gibt es Gaumenfreuden

RAVENSBURG - Sie ist wichtig, strukturiert den Alltag und führt dennoch ein wenig beachtetes Schattendasein: die Hauswirtschaft. Im Hospiz Schussental nimmt sie einen hohen Stellenwert in der täglichen Versorgung der Gäste ein.

Um sie einmal im Jahr in den Fokus zu rücken, hat der Internationale Verband für Hauswirtschaft 1982 den Welttag der Hauswirtschaft am 21. März ins Leben gerufen. Im Hospiz Schussental kümmern sich vier Hauswirtschaftsmitarbeiterinnen nicht nur um die Gaumenfreuden ihrer Gäste, die dort die letzten Wochen und Tage ihres Lebens verbringen. Sie kulinarisch zu verwöhnen, aber auch für ein ansprechendes Ambiente zu sorgen, das hat sich das Team um Monika Schmid zur Aufgabe gemacht.
In dieser Einrichtung der St. Elisabeth-Stiftung, in der Sterbende auf ihrem letzten Weg in Geborgenheit begleitet werden, geht es neben der Palliativpflege auch darum, den Patientinnen und Patienten noch ein kleines Stück Lebensqualität zu ermöglichen. Neben der guten Pflege zählen dazu ein stets sauberes Zimmer und leckere Mahlzeiten. Für viele der kranken Gäste bedeutet Essen ein letztes Stück Lebensqualität.
Monika Schmid und ihre drei Mitstreiterinnen in der Küche erfüllen den acht Hospizgästen tagtäglich ganz individuelle Wünsche. Ob es nun ein weiches Ei oder ein Spiegelei zum Frühstück ist, ein Wurstsalat zum Abendessen, Haferbrei, Pfannkuchen oder eine warme Tomatensuppe – „unsere Hauswirtschafterinnen bereiten alles mit Liebe zu und sind mit viel Freude und Humor dabei“, sagt Thomas Radau, Leiter des Hospizes Schussental. Täglich gehen die Damen von der Hauswirtschaft selbst durch die Zimmer und fragen nach den kulinarischen Wünschen. Auch wenn der große Appetit meist fehlt, lässt sich im Gespräch herausfinden, auf welche Speisen die Gäste Lust verspüren. Das Hauswirtschaftsteam gibt sich alle Mühe, die kleinen Portionen optisch ansprechend zu servieren. Das tut den Gästen gut und macht ihnen Freude.
Grundsätzlich sorgen die Hauswirtschafterinnen für ein angenehmes, ansprechendes Ambiente im ganzen Hospiz. Der schön gedeckte Kaffeetisch für den Angehörigenkaffee gehört ebenso dazu wie Blumen zur Begrüßung, wenn ein neuer Gast einzieht.
Die Aufgaben der Hauswirtschaft gehen weit über das Kochen hinaus. Sie kümmert sich unter anderem auch um den Lebensmitteleinkauf für das Frühstück und das Abendessen, die Bestelllogistik, die Hygieneüberwachung oder die Mitwirkung am Gedenkgottesdienst. Nicht zuletzt haben die Hauswirtschafterinnen auch immer ein offenes Ohr für die Anliegen und Sorgen der Gäste.
Nicht nur die Gäste selbst, auch die Angehörigen formulieren Dankbarkeit. Sie wissen die Sterbenden in guten Händen und werden das ein oder andere Mal selbst mit einer kleinen Lieblingsspeise oder einem Stück selbstgebackenem Kuchen überrascht. Wenn der Duft des Essens für leuchtende Augen sorgt, wissen die Hauswirtschafterinnen, dass sie mal wieder zu einem Funken Glück beigetragen haben.

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