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22.07.2022
Hospiz St. Martinus

Ein- und Ausblicke hinter die Kulissen

Kirchbierlingen – Beim Hospizfest am Freitag, 29. Juli, können die Besucherinnen und Besucher das Hospiz St. Martinus im Rahmen eines Hospizfestes kennenlernen. Interessierte erhalten Einblick in die Hospizarbeit und über das ehrenamtliche Engagement. Auch Begegnung, Austausch und Geselligkeit kommen nicht zu kurz.

Im Mai des vergangenen Jahres sind die ersten Gäste in das Hospiz St. Martinus Alb-Donau in Kirchbierlingen eingezogen. Das davor geplante Einweihungsfest konnte Corona-bedingt nicht realisiert werden. Lediglich eine kleine, interne Segensfeier war möglich. Nun möchten die St. Elisabeth-Stiftung als Betreiberin des Hospizes und die Katholische Gesamtkirchengemeinde Ehingen als Kooperationspartner der St. Elisabeth-Stiftung in der Trägerschaft die Einrichtung beim Hospizfest am Freitag, 29. Juli, vorstellen. Den besinnlichen Auftakt bildet ein Freiluftgottesdienst mit Pastoralreferentin Ulrike Krezdorn, inhaltlich und musikalisch vom Hospizteam mitgestaltet. Danach wird den Besuchern ein kurzweiliges, aber auch informatives Programm geboten. Interessierte sind eingeladen, das umfassend sanierte und erweiterte Gebäude am Ortsrand von Kirchbierlingen, einst Sommersitz der Marchtaler Äbte und später als Pfarrhaus genutzt, zumindest in Teilen zu besichtigen. Geöffnet ist das Erdgeschoss mit dem Raum der Stille samt meditativen Klängen, dem Pflegebad und den Mitarbeiterräumen. Auch der heimelige Wintergarten im zweiten Obergeschoss und eines der acht Gästezimmer werden geöffnet.

Verinnerlichen möchten die Verantwortlichen mit der Öffnung des Hauses den hohen Stellwert des Hospizes als würdevollem Ort zum Abschied nehmen - in Geborgenheit und Ruhe, eingebettet in eine pure Wohlfühlatmosphäre. Auch das neugestaltete frühere Bienenhaus im Hospizgartenwird in das Festprogramm mit einbezogen. So erfahren die Besucher dort die Wirkung der verschiedenen Aroma-Öle und deren vielfältige Nutzung. Überdies erfahren die Gäste wie wohltuend diese besonderen Aroma-Öle insbesondere für schwerstkranke und sterbende Menschen sind.

Hospizleiterin Gabriele Zügn formuliert dazu konform den Hospizgedanken: „Wir begleiten den letzten Weg ganzheitlich. Es geht vor allem darum, die Lebensqualität im Sterben zu verbessern. Egal, wie lang oder wie kurz das Leben sein wird.“ Der „Wünschewagen“ des Arbeiter-Samariter-Ordens aus Ludwigsburg wird vor Ort sein. Das Team berichtet aus ihrer schönen Aufgabe, Menschen einen letzten Herzenswunsch zu erfüllen und diese noch einmal an ihren Sehnsuchtsort zu fahren. Nach den Worten der Hospizleiterin habe der „Wünschewagen“ bereits für zwei ihrer Gäste Herzenswünsche erfüllt. Eine Dame wollte noch ein letztes Mal ihre Wohnung sehen, bei einer anderen wurde die Mutter aus einem weit entfernten Pflegeheim zu ihrer sterbenskranken Tochter ins Hospiz nach Kirchbierlingen gebracht.

Das Hospizteam wird über die Hospizarbeit sprechen. Präsent ist auch die Hospizgruppe Ehingen, die über die ambulante Hospizarbeit und Trauerbegleitung berichtet. „Unsere Hospizgruppe bietet ein tragfähiges palliatives Angebot, dies ist sehr eng vernetzt mit unserer Einrichtung“, freut sich Gabriele Zügn. Selbst 25 Jahre ehrenamtlich in der Hospizgruppe engagiert, hebt sie den hohen Wert der Hospiz- und Trauerarbeit heraus, und spricht auch ihren großen Herzenswunsch nach einem Netzwerk an Ehrenamtlichen für das Hospiz St. Martinus an.

So etwa biete die Hospizgruppe die Ausbildung zur Sterbebegleitung an, „auch um Menschen die Möglichkeit zu geben, den Sterbenden Zeit zu schenken.“ Am Hospizfest wird für auch um Ehrenamtliche geworben, die im Hospiz etwa Musik erklingen lassen, die Hospizgäste mit Blumen erfreuen oder auch mal Einkaufsgänge erledigen. „Wir suchen viele ehrenamtliche Helfer. Menschen, die unseren Gästen in den letzten Lebenstagen noch Sonne in die Herzen bringen und ihnen noch ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, sagt die Hospizleiterin.

An einem Infostand kann man sich über die breit gefächerten Ausbildungsberufe und Studiengänge bei der St. Elisabeth-Stiftung informieren. Nicht zuletzt sollen beim Hospizfest auch Begegnung, Austausch und die Geselligkeit nicht zu kurz kommen. So wird das aktive Blasorchester des MV Kirchbierlingen den lockeren Festreigen mit schwungvollen Klängen begleiten. Zu den musikalischen Genüssen dürfen die kulinarischen Freuden nicht fehlen (siehe Infobox). Sollte das Wetter nicht mitspielen, wird das Freiluftfest in den rustikalen Schuppen nebenan verlegt. Gabriele Zügn freut sich auf den pulsierenden Trubel rund um das Hospiz. „Unser Hospiz ist auch ein Ort des Miteinanders und des Lebens. Das ist für unsere Gäste so wichtig wie für deren Angehörige. Wir sind ein offenes Haus“, betont sie. Spürbar ist auch, das erste Hospiz im Alb-Donau-Kreis ist ein Haus mit ganz besonderer Güte: Ein würdevoller Ort mit christlichem Fundament, eine letzte Heimat für schwerstkranke und sterbende Menschen zum Abschied nehmen in Geborgenheit, eingebettet in Wohlfühlatmosphäre. „Und genau das sollen die Besucher am Hospizfest persönlich spüren und fühlen“, sagt die Hospizleiterin.

 

Info-Kasten Hospizfest: Beim Hospizfest, das am Freitag, 29. Juli, um 17.30 Uhr mit im Hospiz Kirchbierlingen, Prälat-Walter-Straße 44, mit einem besinnlichen Gottesdienst beginnt, gibt es natürlich auch kulinarische Köstlichkeiten. So bietet das Rindergulasch, das mit Brot oder Brötchen der Bäckerei Brunner gereicht wird, deftige Erlebnisse. Für Regionalität steht das Fleisch von Landwirt Scheuing aus Berg. Die Linsen für den Eintopf, mit Brötchen oder Wienerle, kommen vom Biohof Mammel aus Lauterach. Die Getränke liefert die Berg Brauerei aus Berg. Und weil das Hospizfest auch den Aspekt der Nachhaltigkeit mitberücksichtigt, werden die Speisen in umweltfreundlichen Pappschalen serviert.

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