Schließen Menü
22.09.2015
Wohnen und Begleiten Ingerkingen

"Geschwisterzeit" auf den Spuren von Robin Hood

BURGAU - Acht Kinder aus dem Landkreis Biberach haben im Rahmen der „Geschwisterzeit“ an einer erlebnispädagogischen Aktion auf dem Therapiebauernhof Kanzachhof in Dürmentingen-Burgau teilgenommen. Die Kinder zwischen sechs und 14 Jahren sind Geschwisterkinder von chronisch kranken Kindern oder Kindern mit Behinderungen. Das Projekt Geschwisterzeit wird gemeinsam von der St. Fidelis Jugendhilfe Heudorf und dem Bereich Wohnen und Begleiten Ingerkingen der St. Elisabeth-Stiftung angeboten.

„Wir haben dieses Projekt im vergangenen Jahr angestoßen und sind sehr zufrieden mit dem Start“, sagt Wilhelm Riemann, Leiter von Wohnen und Begleiten Ingerkingen. Die Aktion vor Ort begleitet haben die Sozialpädagogin Sarah Weber von der St. Elisabeth-Stiftung und Wolfgang Hönig, Arbeitstherapeut bei St. Fidelis. „Die Kinder sollen hier ganz im Mittelpunkt stehen und Freude an gemeinsamen aktiven und kreativen Unternehmungen haben“, sagt Hönig. In Zusammenarbeit mit Schülerinnen des Instituts für sozialpädagogische Berufe in Ravensburg (IfsB) wurde ein Parcours mit neun Stationen aufgebaut, den die Kinder zusammen mit anderen Jugendgruppen aus den Landkreisen Göppingen, Sigmaringen und Alb-Donau mit großem Spaß bewältigt haben. Unter den Aufgaben waren etwa Schwerterkampf, Bogenschießen oder das Führen von Ponys. Unter dem Motto „Robin Hood“ ging es dabei vorrangig um Geschicklichkeitsübungen und das Verhalten in der Gruppe. „Die Kinder kennen sich schon, da wächst schon so etwas wie Freundschaft“, freut sich Wolfgang Hönig. Nach dem Besuch des Hochseilgartens in Scheidegg, einem Tag im Steinzeitdorf des Federseemuseums Bad Buchau sowie einer Piraten-Floßfahrt auf einem See ist der Tag auf dem Kanzachhof bereits das vierte Angebot von „Geschwisterzeit“. Der unbeschwerte Kontakt zu anderen Kindern und Jugendlichen sowie das Entdecken eigener Stärken helfen den Kindern, Handlungsstrategien auch für ihren Alltag zu entwickeln. „Wir sehen hier schon eine Entwicklung“, sagt Sarah Weber und Alina Engels, die als Schülerin des IfsB das Motto „Robin Hood“ in die Tat umsetzt, bestätigt: „Die Kinder sind mit Feuereifer dabei und haben sehr viel Spaß.“ Und tatsächlich: Die Kinder haben glänzende Augen, sind interessiert und schon neugierig auf die nächste Station, auch wenn der Parcours mehr als sechs Kilometer Wegstrecke umfasst und mehrere Stunden dauert.
Finanziert wird das Projekt Geschwisterzeit in diesem Jahr weitgehend aus Mitteln der Stiftung „Kinder in Not“ im Landkreis Biberach. „Darüber haben wir uns sehr gefreut, dass wir diese tolle Unterstützung zugesagt bekommen haben“ sagt Wilhelm Riemann.  Für das erste Jahr Bilanz ziehen wollen die Projektmitarbeiter am 31. Oktober, wenn die Familien der Geschwisterkinder in die Sinn-Welt im Biberacher Jordanbad eingeladen werden. „Wir wollen uns für das uns entgegengebrachte Vertrauen bedanken und Anregungen, Wünsche und Ideen für das kommende Jahr mitnehmen“, so Riemann, der eine Fortsetzung für 2016 und hoffentlich darüber hinaus verspricht.

 

Link kopieren