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10.11.2006
Wohnpark am Schloss, Bad Waldsee

Hilfe für die Pflege von Menschen mit Demenz

BIBERACH – Eine neue Schulung von Angehörigen, ehrenamtlichen Helfern und Fachkräften der ambulanten Altenhilfe im Umgang mit Menschen mit Demenz – das bietet der „Biberacher Weg“. Die Teilnehmer des Seminars erhalten umfangreiches Wissen für die Pflege zu Hause: Vom Krankheitsbild Demenz über Pflegeplanung bis hin zu den Möglichkeiten der Finanzierung der Pflege über die Pflegekasse.

Die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen hat in den letzten Jahren stark zugenommen – und sie wird weiter steigen. Daher ist der Umgang mit dieser Krankheit, bei der die Betroffenen nach und nach ihre geistige Leistungsfähigkeit verlieren, eine der großen Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft steht. Eine ganz besondere Herausforderung ist die Begleitung von Menschen mit Demenz aber auch für deren Angehörige.

Ziel des „Biberacher Wegs“ ist es, die ambulante Begleitung von an Demenz erkrankten Menschen zu verbessern und ihnen so zu ermöglichen, so lange es geht im eigenen Zuhause zu leben. Initiiert haben das Projekt die IGW - Gesellschaft für Gerontologische Berufliche Weiterbildung aus Bad Schussenried, die Caritas Biberach, das Netzwerk Ehrenamt und die Altenhilfe der St. Elisabeth-Stiftung. Die Weiterbildung findet in Modulen statt.

Im ersten Modul stehen das Krankheitsbild und das Netz der Hilfsangebote im Mittelpunkt. Angehörige erhalten wichtige Hinweise, wie sie für ihre eigene Entlastung sorgen können. Thema sind auch die Finanzierungsmöglichkeiten der Pflegekasse. Dieses erste Modul des „Biberacher Wegs“ ist für Angehörige, ehrenamtliche Helfer, hauswirtschaftliche Hilfen und Fachkräfte der ambulanten Altenhilfe konzipiert, hat einen Umfang von 60 Stunden und schließt mit einem Zertifikat ab.

Eine Demenzerkrankung verläuft in Phasen. Den professionellen Umgang mit den betroffenen Menschen in den einzelnen Phasen erlernen Fachkräfte im zweiten Modul des „Biberacher Wegs“. Außerdem sollen sie in die Lage versetzt werden, beratend tätig zu werden. Therapeutische Gesprächsführung, Pflege und Begleitung, die Planung und Dokumentation der Pflege, das Erstellen eines speziellen Betreuungsplanes, die Leitung von Besprechungen und Krisenmanagement stehen dabei im Mittelpunkt. Thema sind auch Erinnerungs- und Biografiearbeit. Dieses zweite Modul hat einen Umfang von 40 Stunden und endet mit einer Prüfung.

Im Aufbau ist ein drittes Modul zum Case Management. Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitswesen sollen befähigt werden, Hilfe für an Demenz Erkrankte zu koordinieren und dabei alle im Gemeinwesen vorhandenen Möglichkeiten zu nutzen.

Termine und Ort für die Schulungen stehen noch nicht fest. Die Initiatoren wollen möglichst wohnortnahe Veranstaltungen bieten und richten sich daher nach den Wünschen der Teilnehmer.

Ansprechpartner für das Schulungsangebot sind Anne Magin-Kaiser (IGW, Telefon 07583/4246); Sonja Lutz (St. Elisabeth-Stiftung, Telefon 07524/906-404) und Thomas Münsch (Caritas Biberach, Telefon 07351/5005-132).

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