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20.10.2014
Frühförderstellen Alb-Donau-Kreis

"Kinder sind das Wertvollste"

BLAUBEUREN – Eltern und Fachpublikum nutzten am Mittwoch die Gelegenheit, die Interdisziplinäre Frühförderstelle (IFFS) Blaubeuren bei einem Tag der offenen Tür näher kennenzulernen. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens gab das Fachkräfte-Team einen anschaulichen Einblick in seine vielfältige Arbeit. Magdalene Wiedenmann, Leiterin der IFFS, machte deutlich: „Jedes Kind hat es verdient, dass man sich um es bemüht.“

Bereits vor dem Beginn des offiziellen Teils wurde in den verschiedenen Therapieräumen tiefer in die Thematik eingetaucht. Interessierte Gäste aus den Fachbereichen Pädagogik und Ergotherapie erkundigten sich beispielsweise nach den Entwicklungstests der IFFS.

Wenn ein Kind Schwierigkeiten hat in seiner Bewegungsfähigkeit, mit der Sprache oder dem Sozialverhalten machen sich Eltern häufig Sorgen. Zu Recht, da ein Problem oftmals das nächste hervorruft. „Eine Sprachstörung wirkt sich auf die Psyche des Kindes aus und auf den Umgang mit anderen Kindern“, erklärt Magdalene Wiedenmann. Daher gilt in den meisten Fällen: Je früher eine Behandlung angetreten wird, umso leichter kann man die Schwierigkeiten in den Griff bekommen.

Drei Interdisziplinäre Frühförderstellen in Ehingen, Blaubeuren und Langenau befinden sich seit August 2010 unter dem Dach der Gesundheitszentren des Alb-Donau-Kreises und in Trägerschaft der St. Elisabeth-Stiftung, mit Sitz in Bad Waldsee. Frühförderung wurde vom Alb-Donau-Kreis bereits 1999 in Ehingen in der ersten Beratungsstelle angeboten.

In den drei IFFS arbeiten jeweils Teams aus den Fachbereichen Heilpädagogik, Ergotherapie und Psychologie zusammen. In Blaubeuren wird das Team durch Lore Fischer, Waltraud Peppel und Magdalene Wiedenmann gebildet. Magdalene Wiedenmann leitet die IFFS und arbeitet als Psychologin in allen drei Teams mit. Sie und ihre Kolleginnen helfen Kindern bis zum Schul­eintritt in Blaubeuren, Ehingen und Langenau bei Verzögerungen in der Entwicklung, bei Auffälligkeiten im Verhalten und bei Problemen mit Behinderungen.

Nach dem Erstkontakt mit den Eltern und der Entwicklungsdiagnostik mit dem Kind wird im Team geklärt, welche Schwierigkeiten vorliegen: Gibt es Probleme mit der Motorik, der Sprache, den kognitiven Leistungen, dem emotionalen Befinden oder anderen Entwicklungsbereichen? Das Team der Frühförderstelle berät die Eltern dann über mögliche Fördermaßnahmen und begleitet die Familie während der gesamten Behandlung. Auch die Erziehung und das Umfeld des Kindes werden betrachtet. Ebenso eng zusammen arbeiten die IFFS mit Kindergärten, Kinderärzten, Therapeuten, Kliniken, Schulen und weiteren Kooperationspartnern. Die Zahl der Anmeldungen sowie die Rückmeldungen der Eltern machen deutlich: Die Frühförderstellen werden in der Region sehr gut angenommen. Pro Jahr suchen rund 350 Familien dort Unterstützung.   „Das Wertvollste, was wir in unserer Gesellschaft haben, sind die Kinder“, erklärte Josef Barabeisch, Dezernent für Jugend und Soziales des Alb-Donau-Kreises, bei der Feierstunde. Er machte deutlich, wie wichtig der Alb-Donau-Kreis die Arbeit der IFFS einschätze, um den Kindern „einen gelingenden Start in ein gutes und selbstbestimmtes Leben“ zu ermöglichen. Gerade weil medizinisch-therapeutische und heilpädagogisch-psychologische Ansätze in der Frühförderung zusammenwirkten, sei die Arbeit so effektiv.

Annemarie Strobl, Vorstand der St. Elisabeth-Stiftung lobte den Alb-Donau-Kreis für die hohe Verantwortung, die Leistung der Frühförderung freiwillig zu übernehmen.

Rat und Unterstützung für die Eltern anzubieten, sei wichtig, weil sie sich oftmals große Sorgen machen, wenn ihr Kind anders ist als andere. Landkreis, Land und St. Elisabeth-Stiftung finanzieren die IFFS in Ehingen, Blaubeuren und Langenau gemeinsam.

Niedrigschwellig, unkompliziert, wohnortnah und fachlich auf einem sehr hohen Niveau – so beschrieb Wolf-Dieter Korek, Leiter des Bereiches Kinder-Jugend-Familie der St. Elisabeth-Stiftung, die Vorzüge der IFFS. Er zeigte die Entwicklung der Frühförderung auf und stellte fest, dass immer häufiger Kinder unter drei Jahren - also zu einem frühen Zeitpunkt - zur  Beratung und/oder Therapie kommen. Angesichts der früheren Einschulungsuntersuchungen im Kindergarten bieten sich aus seiner Sicht größere Möglichkeiten, die Entwicklung von Kindern positiv zu beeinflussen und Familien besser einzubeziehen. „Den größten Erfolg haben Frühförderstellen erreicht, wenn sich Problemverhalten erst gar nicht entwickelt“, machte Korek deutlich.

Die Interdisziplinäre Frühförderstelle Blaubeuren ist in der Ulmer Str. 26 zu finden (im Personalwohnheim neben dem Gesundheitszentrum Blaubeuren), telefonisch erreichbar: Telefon 07344 9249980, E-Mail: iffs.blaubeuren@st-elisabeth-stiftung.de oder im Internet: www.st-elisabeth-stiftung.de.

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