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21.11.2006
Heggbacher Wohnverbund

„Aufbruch Pflege“ - Bundestagsabgeordnete informieren sich

Die Bundestagsabgeordneten Franz Romer (CDU) und Martin Gerster (SPD) haben sich am Freitag in den Heggbacher Einrichtungen über den „Aufbruch Pflege“ informiert. Mit diesem Konzept der Berufsgenossenschaft (BGW) soll die Gesundheit der Mitarbeiter erhalten und gefördert werden. Die Heggbacher Einrichtungen sind dabei in vielen Bereichen bundesweit führend.

Über den „Aufbruch Pflege – Moderne Prävention für Pflegekräfte“ haben sich am Freitag die Bundestagsabgeordneten Franz Romer (CDU) und Martin Gerster (SPD) in den Heggbacher Einrichtungen im Beisein zahlreicher Leitungskräfte und Sicherheitsbeauftragten informiert. Durch den demographischen Wandel sei absehbar, dass immer mehr ältere Menschen mit geistiger Behinderung von immer älteren Mitarbeitern gepflegt werden, sagte der Geschäftsführer Heime der Heggbacher Einrichtungen, Adolf Ilg. „Die Arbeit ist nur so gut, wie die Menschen, die sie tun“, sagte Ilg – die Gesundheit der Mitarbeiter zu erhalten und zu fördern sei deshalb eine zentrale Aufgabe. Erhard Weiß, Geschäftsführer bei der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege in Karlsruhe (BGW), stellte das Konzept des „Aufbruchs Pflege“ näher vor. Es gebe alarmierende Zahlen, etwa in der Untersuchung einer Betriebsärztin im Stuttgarter Raum: So litten drei Viertel aller Pflegekräfte zwischen 55 und 59 Jahren an Beschwerden im Muskel-Skelett-System. Um Erkrankungen vorzubeugen, sei eine  breite Maßnahmenpalette notwendig. Wichtig sei etwa für ein Unternehmen, alle Vorgänge transparent und für die Mitarbeiter nachvollziehbar zu gestalten. „Nur Gesunde können gesund pflegen“, sagte Weiß. Die Heggbacher Einrichtungen seien in vielen Bereichen ein Vorbild – so nehme das Qualitätsmanagement mit integriertem Arbeitsschutz der Heggbacher Einrichtungen bundesweit eine Vorreiterrolle ein.

Ein eindrückliches Bild zum Arbeits- und Gesundheitsschutz lieferte Alfred Kotulla, der Sicherheitsbeauftragte der Heggbacher Einrichtungen: „Wir planen wie ein Waldbesitzer, der auch in Zeiträumen von zwanzig Jahren oder mehr denkt“, sagte Kotulla. „Wenn wir heute etwas mehr Geld für Pflegebetten und Lifter ausgeben,  dann haben wir nach einem langen Zeitraum etwas davon, weil der Mitarbeiter gesünder ist.“ Adolf Ilg erläuterte dann, wie die betriebliche Gesundheitsförderung durch Gefährdungsanalysen, entsprechende Schulungen der Mitarbeiter und  durch die Ausbildung von fachkundigen Moderatoren in den Heggbacher Einrichtungen in Zusammenarbeit mit der BGW vorangebracht wurde. Abteilungsleiter Alfons Ott, Gruppenleiter Sven Dittberner und die Heilerziehungspflegerinnen Bettina Braunger und Melanie Hörmann stellten dazu entsprechende  Moderationstechniken vor. Ein Projekt daraus: Den Mitarbeitern in dezentralen Wohnhäusern das rückengerechte Arbeiten  nahe zu bringen. Schwester Walburga M. Scheibel, die Leiterin des Wohnbereichs Bernhard, schilderte, wie dieses rückengerechte Arbeiten konkret umgesetzt wird: So sind in den Heggbacher Einrichtungen zahlreiche elektrisch verstellbare Pflegebetten, Lifter und viele andere Pflegehilfsmittel angeschafft worden. Kinästhetik ist auf allen Wohngruppen mit Pflegebedarf eingeführt. „Das dient der Gesundheit der Mitarbeiter“, sagte Schwester Walburga. Romer und Gerster lobten die Anstrengungen der Heggbacher Einrichtungen, die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen. „Wir müssen aber schauen, dass wir nicht zu viele Vorschriften machen und mehr den Einrichtungen selbst überlassen“, sagte Romer. Gerster erkundigte sich genau, wie die komplexe Materie des Arbeits- und Gesundheitsschutzes für die Mitarbeiter interessant gestaltet werden könne. Es müsse darauf geachtet werden, dass bei den gesamten Maßnahmen der sinnvolle Rahmen nicht überschritten werde, sagte Schwester Agnesita Dobler, die Geschäftsführerin Verwaltung und Werkstätten der Heggbacher Einrichtungen. Darin waren sich die Teilnehmer des Termins am Freitagmorgen einig: Der „GMV“- der gesunde Menschenverstand sei wichtig und  müsse bei allen Maßnahmen in Sachen Gesundheitsschutz die erste Rolle spielen.

 

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