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01.10.2009
St. Elisabeth-Stiftung, Bad Waldsee

Boehringer Ingelheim, St. Elisabeth-Stiftung und IHK Ulm fordern zur Sozialen Verantwortung auf

Der erste Fachtag „Soziale Verantwortung leben“ im Jordanbad Biberach animierte rund 60 Teilnehmer aus der Region zwischen Alb und Allgäu, sich für Soziales Engagement stark zu machen. Unter den Teilnehmern waren Bürgermeister, Kreisräte und Vertreter aus Wirtschaft und sozialem Bereich. Der Fachtag entstand als Gemeinschaftsproduktion von Boehringer Ingelheim Standort Biberach, der St. Elisabeth-Stiftung Bad Waldsee und der IHK Ulm.

In seinem Grußwort ging Dr. Uwe Bücheler, Geschäftsführer Biophamaceuticals und Standortleiter bei Boehringer Ingelheim in Biberach auf den gesellschaftlichen Wandel durch demographische Faktoren und weniger Familienstrukturen ein. Dies fordere in der Zukunft neue Formen der Solidarität. Die Zukunftsthemen seien vielfältig und ließen sich angesichts begrenzter Ressourcen nur gemeinsam schultern.

Dass soziales Engagement doppelt gewinnbringend ist, veranschaulichten Experten und Firmenvertreter, die bereits erfolgreich kooperieren. Die Bandbreite der Zusammenarbeit ist groß und reicht von lokalem Engagement im Breitensport über Nachwuchsförderung bis zu Kooperationsverträgen, wie sie etwa zwischen Boehringer Ingelheim und der St. Elisabeth-Stiftung bestehen. Daneben kommt dem freiwilligen, persönlichen Engagement der Mitarbeiter eine immer größere Bedeutung zu.

Über die Rolle bürgerschaftlichen Engagements in Zeiten des Umbruchs referierte Dr. Martina Wegner, Geschäftsführerin des Zentrums für zivilgesellschaftliche Entwicklung. Die Expertin zeigte auf, dass sich mehr als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland bereits engagieren – für ökologische oder soziale Projekte. Und auch viele Bürger tun Gutes. „Die Menschen engagieren sich heutzutage aber lieber in kürzeren Projekten“, machte sie deutlich. Da sich in unserer schnelllebigen Zeit oftmals Umstände ändern. Für Unternehmen wie auch Einzelpersonen gelte, dass soziales Engagement der Identifikation gut tut. Von staatlicher Seite sieht Dr. Wegner die Tendenz, Bürger zu sozialem Engagement zu ermutigen und dieses in der Zwischenzeit auch zu belohnen, etwa durch Zertifikate. Für die Wissenschaftlerin ein Trend, der wiederum auch Tücken in sich berge. „Es darf nicht dazu führen, dass Ehrenamtliche zum Beispiel in der Pflege in den Billiglohnbereich geraten und hauptamtliche Arbeitskräfte ersetzen.“

Angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise rief Otto Sälzle, Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm, die Betriebe auf, soziales Engagement nicht zurückzustellen. Gerade das sei notwendig. „Die soziale Marktwirtschaft steht derzeit auf dem Prüfstand“, analysierte er die aktuelle Lage. Die IHK Ulm habe in den letzten zwei Jahren in ihrem Gebiet mehr als 40 Bildungspartnerschaften zwischen Unternehmen und Schulen realisiert, um die Chancen junger Menschen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

Professor Dr. Henry Schäfer von der Universität Stuttgart brachte dem Publikum Einblicke in die Welt der Ratings, der Beurteilung von Unternehmen, wie sie nach außen und innen wirken. Professor Dr. Schäfer warnte Firmen davor, nur nach wirtschaftlichem Erfolg zu streben, zumal „die Bewertung von Unternehmen weltweit auf einem Tiefpunkt angekommen ist.“ Dies sei schädlich nicht allein für Kunden sondern auch für die Mitarbeiter. Er zitierte Aristoteles, der das alleinige, maßlose Streben nach Gewinn ebenfalls als unethisch und nicht nachhaltig verurteilt habe.

Wie soziales Engagement eines Wirtschaftsunternehmens erfolgreich aussehen kann, demonstrierten Boehringer Ingelheim Standort Biberach und die St. Elisabeth-Stiftung aus Bad Waldsee. Seit fünf Jahren arbeiten sie über soziales Engagement erfolgreich zusammen. Im Anschluss an den Fachtag unterzeichneten sie die Verlängerung ihrer bestehenden Kooperationsvereinbarung. Unter dem Stichwort „Lebenswelten verbinden – Kooperationen schaffen“ gibt es vielerlei gemeinsame Projekte, bei denen sich Mitarbeiter von Boehringer Ingelheim ehrenamtlich für Bewohner und Mitarbeiter des Heggbacher Wohn- und Werkstattverbundes einsetzen. Bewohner des Heggbacher Wohnverbundes und Mitarbeiter von Boehringer Ingelheim segelten zum Beispiel diesen Sommer gemeinsam auf dem Bodensee. Am Ulmer Einstein-Marathon beteiligen sich Mitarbeitern aus beiden Unternehmen gemeinsam unter dem Schlagwort „Let’s run together – be social together.“ Dr. Uwe Bücheler, Geschäftsführer bei Boehringer Ingelheim, und Adolf Ilg, Leiter des Heggbacher Wohnverbundes der St. Elisabeth-Stiftung, machten deutlich, wie wertvoll die Kooperation für ihre Unternehmen ist – nach außen und innen.

 

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