Aktion Herzenswunsch – wie Menschen glücklich werden

Anderen Menschen einen Herzenswunsch erfüllen – Angelika Hecht liebt diese Aufgabe. Seit einem Jahr macht sie pflegebedürftigen Menschen im Wohnpark am Jordanbad, der zur Altenhilfe der St. Elisabeth-Stiftung gehört, ihre Träume wahr. Dabei muss manchmal gar nicht viel Aufwand getrieben werden.

„Wenn i bloß nomol a Leberknödlsupp macha könnt’“: Immer wieder hat eine ältere Dame diesen Wunsch geäußert. „Das hat mich auf eine Idee gebracht, älteren Menschen ihre Wünsche zu erfüllen“, sagt Angelika Hecht. „Seitdem versuche ich, einen dieser Wünsche einmal im Jahr zum Geburtstag zu erfüllen.“ Diese Herzenswünsche erfüllt sie ehrenamtlich in ihrer freien Zeit. „Das bringt einem selber viel Freude“, sagt Hecht. „Einen solchen Wunsch zu erfüllen, muss oft gar nicht viel Aufwand bedeuten“. Eine 82-Jährige wollte etwa unbedingt noch einmal ihre Schwester besuchen. Leider wohne die so weit weg. Angelika Hecht schnappte sich ein Auto und fuhr mit der älteren Frau zu ihrer Schwester – die im nahen Ochsenhausen wohnt. „Wir haben dann einen schönen gemeinsamen Nachmittag erlebt“, berichtet die Altenpflegerin. Auch die Erfüllung anderer Wünsche sorgten für schöne Erlebnisse: Eine 90-Jährige wollte etwa ein Querflötenkonzert hören, eine 88-Jährige hatte Appetit auf ein leckeres Vesper an einem idyllischen See und eine andere ältere Dame träumte von den Rumkugeln, die es auf dem Michaelimarkt zu kaufen gibt. „Manchen fällt auch gar nichts ein, wenn ich sie nach Ihren Herzenswünschen frage“, berichtet Angelika Hecht. Dann mache sie Vorschläge – und treffe oft das Richtige. Dazu zählt dann etwa ein Wellness-Bad mit Rosenblättern, das Legen einer neuen Frisur mit Lockenwicklern oder das Pflücken von Blumen im Park des Jordanbads. Ab und zu gibt es auch ungewöhnliche Ideen. Eine 82-Jährige träumte etwa davon, mit Angelika Hecht einen Kebap essen zu gehen – und strahlte dann, als sie das Fleischgericht in der Biberacher Innenstadt serviert bekam. Über die Erfüllung der Herzenswünsche hat die Altenpflegerin ein dickes Fotoalbum angelegt. Den Menschen auf den Fotos ist anzusehen, dass ein Wunsch in Erfüllung geht – sie lachen mit fröhlichen Augen in die Kamera. „Was Angelika Hecht da macht, ist unbezahlbar“, sagt Pflegeheim-Leiterin Heidi Haga. „Sie gibt den Menschen etwas, auf das sie sich ein ganzes Jahr lang freuen.“