Schließen Menü
26.03.2010
Geschäftsbereich Altenhilfe allgemein

„Die heute lebende Generation muss sich dem demographischen Wandel stellen“

Am Dienstag, 23. März 2010, ist Katharina Kiewel in ihr Amt als Leiterin des Geschäftsbereichs Altenhilfe der St. Elisabeth-Stiftung eingeführt worden. Zur Altenhilfe der St. Elisabeth-Stiftung gehören sieben Wohnparks in den Landkreisen Ravensburg, Biberach und im Alb-Donau-Kreis. Außerdem ist die Stiftung an drei Sozialstationen beteiligt – Katharina Kiewel ist auch Geschäftsführerin dieser drei Sozialstationen.

„Jede Generation hat ihre Aufgaben“, sagte Katharina Kiewel, die neue Leiterin der Altenhilfe der St. Elisabeth-Stiftung, „die heute lebende Generation muss sich dem demographischen Wandel stellen. Ich habe große Lust, diesen Wandel mit zu gestalten. Dabei darf die menschliche Daseinsfür- und –vorsorge nicht einem an Rendite orientierten Markt überlassen werden.“ Katharina Kiewel plädierte für intelligente Lösungen bei der Betreuung und Pflege der schnell wachsenden Gruppe der 80-Jährigen – und sie will junge Menschen fest in den Blick nehmen: „Ihnen müssen wir die Tragweite der Herausforderungen aufzeigen, in die sie hineinwachsen. Wir brauchen die jungen Menschen notwendig.“

Die 48-Jährige ist Diplom-Sozialarbeiterin (FH) und Diplom-Sozialgerontologin und war zuletzt 16 Jahre lang in Stuttgart für das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg tätig. Für das Wohlfahrtswerk hatte sie die Leitung einer Altenpflegeeinrichtung mit vollstationären, teilstationären und ambulanten Angeboten sowie unterschiedlich betreuten Wohnformen inne. Sie war und ist außerdem in zahlreichen Fachausschüssen und Arbeitskreisen auf Landesebene tätig.

Dr. Marlies Kellmayer vom Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart, gab in ihrem Vortrag „Altenhilfe heute und morgen“ einen Überblick darüber, wo die Altenhilfe derzeit steht – und einen Ausblick darauf, welche Herausforderungen auf sie zukommen werden. Ausgehend vom demographischen Wandel mit der Veränderung der Altersstruktur in der Gesellschaft, der Abnahme des Helferpotenzials in den Familien sowie der steigenden Zahl demenzkranker Menschen, älterer Menschen mit Behinderung und Menschen mit Migrationshintergrund lenkte sie den Blick auf die Erwartungen der Menschen an das Leben und Wohnen im Alter: Der Wunsch, solange wie möglich selbständig zu wohnen und selbstbestimmt  zu leben, steht demnach an erster Stelle.

Am Ende ihres Vortrags entwarf Dr. Marlies Kellmayer eine Vision von der Altenhilfe der Zukunft: Vereinheitliche Leistungssätze, eingeführtes Pflegebudget, die Pflege nur noch eine unter vielen Professionen, mehr präventive Angebote, differenzierte und streng am Bedarf der Menschen orientierte Leistungen, verankerte Solidarität zwischen den Generationen, ein positives Altersbild und ein positives Image von Pflege in der Gesellschaft – das sind die Bestandteile dieser Vision. „Wir stehen vor großen Herausforderungen, die wir als Chance nutzen sollten“, betonte Dr. Marlies Kellmayer.

Annemarie Strobl, Vorstand, griff in ihrer Ansprache ein Zitat auf, das mittlerweile in aller Munde ist: „Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird. Unsere Hilfe zur Selbsthilfe setzt genau an dem Punkt an, wo der ältere Mensch Unterstützung braucht.“ Die Altenhilfe der St. Elisabeth-Stiftung biete ein durchgängiges System aus stationären und ambulanten Angeboten, so Strobl weiter. „Die Herausforderung liegt darin, auch in der Zukunft Konzepte zu haben, die eine menschliche und zugleich wirtschaftliche Altenhilfe ermöglichen.“

Superior Martin Sayer, Mitglied des Stiftungsrats der St. Elisabeth-Stiftung, hatte die Veranstaltung mit einem geistlichen Impuls eröffnet, musikalisch umrahmt wurde der Morgen von einem Flöten-Duo aus Sr. Gabriele Schneider und Sr. Liberata Weißer von den Franziskanerinnen von Reute.

Zum Geschäftsbereich Altenhilfe der St. Elisabeth-Stiftung gehören Wohnparks in Altshausen, Blitzenreute, Bad Waldsee, Biberach, Schemmerhofen und Ehingen sowie das Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz in Aulendorf.  In allen Wohnparks zusammen sind derzeit über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für 550  Bewohnerinnen und Bewohner tätig: im Betreuten Wohnen, im Pflegeheim sowie für Gäste von Tages- und Kurzzeitpflege. Außerdem ist die St. Elisabeth-Stiftung Betreiberin des Hospizes in Biberach, das Ende des Jahres eröffnet wird.

Die Stiftung ist darüber hinaus an der Sozialstation Gute Beth Bad Waldsee gGmbH, an der Sozialstation St. Josef Altshausen gGmbH und an der Katholischen Sozialstation Biberach jeweils zu 50 Prozent beteiligt. Katharina Kiewel ist auch Geschäftsführerin dieser drei Sozialstationen.

Der Geschäftsbereich Altenhilfe ist einer von fünf Geschäftsbereichen der St. Elisabeth-Stiftung: Heggbacher Werkstattverbund und Heggbacher Wohnverbund machen Angebote für Erwachsene mit Behinderung, die beiden weiteren Säulen sind der Geschäftsbereich Kinder, Jugend und Familie sowie das Jordanbad. Die Stiftung ist außerdem an den Instituten für Soziale Berufe in Ravensburg und Stuttgart sowie am Stiftungsforum für die Diözese Rottenburg-Stuttgart beteiligt und führt die Betriebe des Klosters Reute weiter.

Link kopieren