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26.09.2007
Katholische Sozialstation Biberach

Jugendliche malen gegen das Vergessen

BIBERACH-RISSEGG - „Jung und Alt gegen das Vergessen“ lautet das Thema des diesjährigen Weltalzheimertags am 21. September. Schüler des Bischof-Sproll-Bildungszentrums in Biberach-Rißegg machen sich in Kooperation mit dem Wohnpark am Jordanbad und der Katholischen Sozialstation Biberach ihre ganz eigenen Gedanken zum Thema Demenz – und drücken ihre Gefühle künstlerisch aus. Am kommenden Freitag, 28. September, werden die Kunstwerke von 11 bis 17 Uhr auf dem Biberacher Kirchplatz präsentiert

„Hilflosigkeit“ und „Betroffenheit“ – ein an Alzheimer erkrankter älterer Mensch und seine Angehörigen haben mit unterschiedlichen Reaktionen zu rechnen. Mit der „Woche der Demenz in Biberach“, die am Weltalzheimertag am 21. September beginnt, machen regionale Hilfsorganisationen auf das Schicksal der Betroffenen aufmerksam und zeigen Wege im Umgang mit der Krankheit auf. Mit dabei sind auch die Schüler der 9. und 10. Klasse der Hauptschule und der Realschule des Bischof-Sproll-Bildungszentrums in Rißegg. Sie stellen in Bildern ihre Sicht auf das Thema Demenz dar – und drücken damit ihre eigenen Vorstellungen oder auch Erfahrungen aus. „Etliche Schüler erleben die Krankheit in ihren eigenen Familien, wenn ältere Verwandte an Demenz erkranken“, sagt Schulleiter Robert Stützle. Eine Erfahrung, die es in Zukunft noch wesentlich öfter geben werde: „Angesichts der demographischen Entwicklung wird das Thema Demenz im Alter immer wichtiger werden“, sagt Stützle.

Der künstlerische Beitrag der Schüler zur „Woche der Demenz in Biberach“ geschieht in Kooperation mit dem Pflegeheim am Jordanbad und der Katholischen Sozialstation Biberach. „Uns ist es wichtig, bei der jüngeren Generation das Verständnis für die Krankheit zu wecken und Solidarität aufzubauen“, sagt Klaus Stuhlmüller, der Geschäftsführer Altenhilfe der St. Elisabeth-Stiftung, zu der das Pflegeheim am Jordanbad gehört, über die Aktion. „Die Demenz-Erkrankung darf nicht zu einer Ausgrenzung der Betroffenen führen.“ Damit sich die Schüler eine Vorstellung von der Demenz und ihren Auswirkungen machen können, wird eine Fachkraft des Pflegeheims den Unterricht besuchen – und schildern, wie sich die Krankheit auswirkt und was getan werden kann. „Vor allem für die Angehörigen ist die Erkrankung oft zunächst ein schwerer Schlag – sie brauchen ebenfalls Unterstützung und Hilfe“, sagt Klaus Stuhlmüller. Solche Informationen erhalten die Schüler des Bischof-Sproll-Bildungszentrums unter anderem auch durch Material, das der Schule von der Deutschen Alzheimergesellschaft zur Verfügung gestellt wird.

Die Bilder, die die Schüler unter der Leitung von Klassenlehrerin Marisa Kohler und der Lehrerin für Bildende Kunst Nicola Adrian malen, können auch von der Öffentlichkeit besichtigt werden: Am kommenden Freitag, 28. September, werden die Kunstwerke von 11 bis 17 Uhr auf dem Biberacher Kirchplatz präsentiert. Geplant ist auch, die Bilder in einem Bildband zu veröffentlichen. Für die Schüler zahlt sich die Teilnahme am Kunstwettbewerb zur „Woche der Demenz“ im Übrigen nicht nur durch eine Zunahme an Wissen aus – für jedes Bild gibt es auch einen kleinen Beitrag für die Klassenkasse.

 

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