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05.07.2012
Heggbacher Wohnverbund

Große Schützendelegation macht ihre Aufwartung

Rund 1.400 Bewohner, Beschäftigte und Mitarbeiter aller Standorte des Heggbacher Wohn- und Werkstattverbunds haben am Dienstag, 3. Juli, mit einem Fest der Begegnung 125 Jahre Behindertenhilfe in Heggbach gefeiert. Hierzu erschien in diesem Jahr eine größere Schützen-Delegation als üblich und lud die Bewohner zum Biberacher Schützenfest ein.

Dem Werkstattchor aus Ehingen zollen die Gäste des Begegnungsfests freilich ihren

Respekt. Sie klatschen nach Liedern wie „An den Ufern des Mexico Rivers“ oder „La Paloma Blanca“. Eigentlich aber wippen die Füße unter den Bierbänken im großen Festzelt längst schon zum Takt. Kaum hat Peter Reißig, Leiter des Heggbacher Werkstattverbunds, seine Begrüßung mit den Worten: „ Wir können uns heute zurücklehnen und das Fest genießen“, beendet, eilen die ersten Gäste auf die Bühne und machen sie zur Tanzfläche. Rasch gibt es kein Halten mehr. Claus-Dieter Dopfer schmettert ehrenamtlich einen Partyhit nach dem anderem – das kommt an. Ein junger Tänzer schnappt sich das Mikro - eigentlich für Ansprachen und Begrüßungen gedacht - und beweist seine Textsicherheit.

 

Wer sich zwischen all den jubelnden Menschen auf der Tanzfläche an diesem Dienstagvormittag noch nicht so wohl fühlte, blieb sitzen. Wohin das Auge reichte, fielen sich die Menschen in die Arme. Man kennt sich über die Standorte Heggbach, Biberach, Laupheim, Ehingen und Bad  Buchau hinaus, Umzüge oder Stellenwechsel innerhalb des Wohnverbunds führen dazu. Beim Fest der Begegnung treffen sich alte Bekannte und Freunde wieder. Rund 20 Reisebusse und die Kleinbusse der Werkstätten brachten die Gäste am Morgen nach Heggbach.

 

Die Tanzgruppe der Werkstatt für behinderte Menschen Biberach verschafft allen anderen eine Verschnaufpause. Mit konzentriertem und stolzem Ausdruck in ihren Gesichtern, führen sie einstudierte Gruppentänze auf. Darunter ist eine Choreographie zu Mike Krügers Lied „Bodo mit dem Bagger“ -  eine Anspielung auf den anstehenden Umzug in die neu erbaute Werkstatt in Biberach.  

 

Lebenslust und Heiterkeit bestimmen den Rhythmus dieses Fests. Der Jubel ist groß, sei es nach den Showeinlagen, als das Essen angekündigt wird, oder als die ehemaligen Mitarbeiter von Renate Weingärtner, Leiterin des Heggbacher Wohnverbunds, zum Mittagessen begrüßt werden. „Das dies ein gelungenes Fest ist, kann man an der unglaublichen Stimmung erkennen“, sagt Peter Reißig.

 

Mit Begeisterung, Jubel und lautem Klatschen empfangen die Gäste die traditionelle Delegation des Biberacher Schützenfests. Eine Abordnung der Schützendirektion, die Kleine Schützenmusik, die Kleinen Schützentrommler- und Pfeifer, der Trommelkorps des Wielandgymnasiums, der Fanfarenzug der Dollinger-Realschule, die Schweden, der PG-Spielmannszug und die Heggbacher Trommler ziehen am Nachmittag tosend ins Zelt ein, um die Bewohner und Beschäftigten auf das Schützenfest einzustimmen. Anlässlich des Jubiläums „125 Jahre Heggbach: Menschen mit Behinderung – mitten im Leben“ sind es in diesem Jahr mehr als drei Gruppen. Gießt es kurz davor noch wie aus Eimern, behält Wolfgang Dürrenberger, Leiter Fachdienst Bildung und Entwicklung Recht: „Wenn die Schützen-Delegation nach Heggbach kommt, hört es auf zu regnen.“ Mit den Heggbachern beginnt der Reigen der musikalischen Aufwartung aller Gruppen. Neben den tatsächlichen Dirigenten erweisen sich zahlreiche Gäste als Hilfsdirigenten und zeigen vollen Körpereinsatz. Klaus Bott, Erster Vorsitzender der Schützendirektion, bedankt sich mit einem Reim für die enthusiastische Begrüßung. „Wie jedes Jahr leuchtet alles in Glanz und voller Pracht, erfasst sind die Herzen der Menschen, ihr zeigt in euren Augen, welche Freude wir gebracht.“ Sein besonderer Gruß gilt den beiden in Heggbach lebenden Ehrentambourmajoren Pia Nadler und Erich Schwarz, die mit auf der Bühne sind.

 

„Wie willkommen Sie sind, hat Ihnen der Applaus gezeigt“, sagt Annemarie Strobl, Vorstand der St. Elisabeth-Stiftung. Den beiden Vorsitzenden der Schützendirektion Klaus Bott und Wolfgang Ocker überreicht sie die Festschrift. Das Buch mit dem Titel „Wäsch-Liesel und Schmirgler-Schorsch“ ist eine Sammlung an Biografien von Menschen mit Behinderung, die in Heggbach leben.

 

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