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07.05.2008
Schule St. Franziskus, Ingerkingen

Kunst kennt keine Behinderung

„Kunst kennt keine Behinderung“ – unter diesem Motto stehen die Arbeiten von Schülern der Schule für Geistigbehinderte St. Franziskus Ingerkingen, die in der Kundenhalle der Kreissparkasse Biberach zu sehen sind. Am vergangenen Montag war Vernissage, die Bilder hängen noch bis zum 29. Mai.

„Vom Kunstwert, von der Ausdruckskraft und von der Idee des Kunstwerks her gesehen gibt es keinen Unterschied zwischen Kunstwerken von Nichtbehinderten und Kunstwerken von Behinderten“, mit diesen Worten eröffnete Biberachs Alt-OB Claus-Wilhelm Hoffmann die Ausstellung, die im Rahmen der landesweiten Aktion „Mittendrin statt außen vor“ gezeigt wird. Für die Kreissparkasse begrüßte Regionaldirektor Dr. Steffen Mayer die rund 150 Gäste der Vernissage.

Sieben Schüler im Alter von 17 bis 22 Jahren zählt eine der Abschlussklassen der Schule St. Franziskus, die die Bilder der Ausstellung gemalt hat. Bernhard Buck, der Rektor der Schule St. Franziskus, stellte alle bei der Vernissage der Reihe nach vor.

Margit Schmid und Theo Rehm leiten als Lehrer das Kunstprojekt der Schule seit nunmehr viereinhalb Jahren – und haben damit einigen Erfolg: Im Jahr 2007 stellte die Klasse in der Landesvertretung Baden-Württembergs in Berlin Bilder aus, außerdem gewann einer der Schüler, Sven von Kolzenberg, vor zwei Jahren mit einem seiner Bilder einen Landeswettbewerb für politische Bildung.

„Kunst bietet unseren Schülern viele Möglichkeiten“, sagt Margit Schmid, Fachlehrerin in St. Franziskus, „sie sind kreativ und erfahren, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird, dass sie etwas können – das steigert des Selbstbewusstsein.“

Die Kunstklasse arbeitet mit Techniken, die alle Schüler beherrschen können. Jeden Donnerstagnachmittag stehen Lehrer und Schüler für drei Schulstunden gemeinsam an den Maltischen in ihrem Klassenzimmer. Ideen holen sie sich von überall her: Direkt aus der Natur, aus Ausstellungsbesuchen, aus Katalogen und von großen Malern. Gerade die Beschäftigung mit Miro hat sichtlich bleibenden Eindruck hinterlassen.

Die Bilder, die in der Kundenhalle der Kreissparkasse ausgestellt sind, stehen auch zum Verkauf. Die Schüler der Kunstklasse nutzen den Erlös, um neues Material zu beschaffen oder um Ausflüge zu finanzieren – zum Beispiel zu Ausstellungen anderer Künstler. Einer der ersten Käufer am vergangenen Montagabend war Claus-Wilhelm Hoffmann – er kaufte ein Bild von Nicolas Huguenin, dem der junge Künstler den Namen „Schönes Bild“ gegeben hat.

 

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