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11.01.2008
Coletta-Deußer-Haus, Ochsenhausen

24 Menschen mit Behinderung ziehen im Februar in die Stadtmitte

OCHSENHAUSEN (cf) - Mit dem „Coletta-Deußer-Haus“ in Ochsenhausen wird ein weiterer Meilenstein der Heggbacher Einrichtungen zur Integration von Menschen mit Behinderungen erreicht. Die strahlenden Gesichter der Verantwortlichen bei der Schlüsselübergabe unterstrichen das gelungene Gesamtprojekt aus Alt- und Neubau, das ab Februar 24 Menschen mit Behinderung eine neue Heimat bietet. Die Familie Hess als Bauherr war eigens aus der Schweiz angereist, um das lichtdurchflutete, markante Objekt an die Heggbacher Einrichtungen als künftigen Mieter zu übergeben. Der Um- und Neubau dauerte 15 Monate.

Der für die Planung verantwortliche Architekt Urs Kohler vom Ingenieurbüro Schwegler aus Wolpertswende wies auf die individuellen Vorteile jedes barrierefreien Zimmers für die Bewohner hin. Adolf Ilg, Geschäftsführer der Heggbacher Einrichtungen, bedankte sich bei der Erbengemeinschaft mit Maria Hess und ihren drei Kindern und lobte den Mut, das historische Gebäude, das einst als Gerberei genutzt war, aufwändig um- und auszubauen, um es dann seiner neuen Bestimmung zu übergeben. Die jetzt in der Schweiz lebende Familie Hess stammte aus Ochsenhausen und fühlt sich seit mehreren Generationen mit den Heggbacher Einrichtungen und dem Kloster Reute verbunden, machte der Sohn Markus Hess deutlich.

„24 Menschen finden hier ab Februar eine neue Heimat“, erklärte Adolf Ilg. Die Menschen mit Behinderung kommen alle aus Heggbach. 16 von ihnen werden weiterhin in der Heggbacher Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten, acht sind bereits im Rentenalter. Für sie und auch für Senioren mit Behinderung aus der Umgebung wird es im Coletta-Deußer-Haus künftig tagsüber eine Seniorenbetreuung geben.

Mit Daniela Maichle erhält das Coletta-Deußer-Haus eine Abteilungsleiterin vor Ort. Das neue Haus gehört zum Wohnverbund Heggbach/Ochsenhausen der Heggbacher Einrichtungen, dieser steht unter Leitung von Werner Schaut. Den Standort nahe dem Zentrum der Kulturstadt Ochsenhausen erachtet Geschäftsführer Adolf Ilg als ideal, da „am Puls des Lebens“. Ilg markierte die auch gesetzlich geforderte Zielsetzung „Weg von der Zentralisierung, hin zur Teilhabe und Integration in den Gemeinden“ und zu mehr Eigenständigkeit.

Die Namensgebung des Hauses ist Coletta Deußer zu verdanken, einer einstigen Generaloberin der Franziskanerinnen von Reute, die 1859 die ersten zwei Ordensschwestern der Franziskanerinnen aus Ehingen nach Ochsenhausen entsandte.

Maria Hess rundete die Schlüsselübergabe mit einem treffenden Zitat für die neuen Bewohner ab: „Vertraut den neuen Wegen.“ Vor dem architektonisch ansprechenden Gebäude wird noch ein Platz gestaltet, dessen Mitte eine Eiche als Symbol für die frühere Gerberei zieren wird. Im ersten Obergeschoss ist ein Stück Mauerwerk unverputzt geblieben, so dass die ursprünglich verbauten Backsteine hinter einer Plexiglasscheibe noch zu sehen sind. Darauf wird die über 100 Jahre alte Historie des Gebäudes vermerkt.

 

 

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