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01.10.2018
St. Elisabeth-Stiftung, Bad Waldsee

Katharina Vannahme verabschiedet

Heggbach – In einer bewegenden und sehr persönlichen Feier haben Bewohner, Mitarbeitende, Wegbegleiter und Stiftungsvorstand Abschied von Katharina Vannahme genommen.

In ihren fünf Jahren als Seelsorgerin hat sie viel bewegt und viele Menschen berührt. Jetzt führt sie ihr Weg ins Noviziat bei den Franziskanerinnen im Kloster Sießen.

„Danke für die Liebe, die Sie ausgestrahlt haben. Sie waren für die Stiftung und ihre Menschen ein Segen. Wir wünschen Ihnen Gottes Segen und dass Sie diese Liebe weiter spüren, damit Sie Ihren Weg gehen und weiterhin für Menschen da sein können.“ Superior Martin Sayer vom Kloster Reute sprach während des Gottesdienstes in der Kirche St. Georg in Heggbach die Gedanken aller aus, die an diesem Nachmittag gekommen waren, um auf Wiedersehen zu sagen. Dem Ensemble Kapellenklang gelang es wunderbar, den Gedanken und Gefühlen der Anwesenden musikalisch Raum zu geben.

Von dankbarer Rückschau und besten Wünschen für die Zukunft, von leiser Wehmut und humorvollen Momenten war auch das anschließende, gemeinsame „Ade“-sagen im Festsaal geprägt. Hier sorgte Acoustic Voice String für den passenden Klangteppich. Erst einmal dagesessen und geschwiegen habe er, als Katharina Vannahme ihm vor einigen Wochen „beichtete“, als Novizin ins Kloster Sießen zu gehen, erzählte Vorstand Peter Wittmann. Nach einigem Nachdenken habe er dann gemerkt: „Ja, das passt, das ist gut.“ Vor rund fünf Jahren, als er noch nicht bei der St. Elisabeth-Stiftung war, seien sie sich bereits einmal flüchtig begegnet. Und er habe bemerkt, „dass diese junge Frau irgendwie anders ist.“ Aus diesem „anders“ sei für ihn inzwischen „etwas Besonderes“ geworden. „Ihre fachliche Kompetenz in Theologie, Ethik, Ordensfragen und Kirchengeschichte“ hätten ihn ebenso beeindruckt wie „ihre kreativen Einfälle“. Das Wichtigste aber sei für ihn ihre Definition von Seelsorge: „Die Begegnung mit Menschen auf Augenhöhe.“ Das Dilemma, was man einer Frau zum Abschied schenkt, die das Gelübde der Armut ablegen wird und in diesen Tagen gerade ihr Hab und Gut verschenkt, haben er und seine Mitarbeitenden mit etwas ganz Kleinem richtig großartig gelöst: auf einem Stick, einem winzigen Datenträger, sind die guten Wünsche vieler, vieler Menschen aus allen Bereichen der Stiftung verewigt.

Der Film sorgte während der Feier für Rührung und Gelächter und brachte zum Ausdruck, wie sehr Bewohner und Kollegen die Empathie und den Humor der Scheidenden schätzen: Tausende wundervolle Begegnungen, Inspirationsquelle, großes Herz und großer Sachverstand, sie schaut niemals auf die Uhr, sie fährt Auto schneller noch als Schumi, sie wird uns fehlen – das sind nur ein paar Aussagen, die da zu hören waren.

Die Heggbacher Seniorengruppe überreichte ihr Rosen als „Vergelt`s Gott“ und dankte ihr für ihr „besonnenes und behutsames Wesen.“ Auch eine Abordnung des Kirchengemeinderates Bad Waldsee, dem sie angehörte, war gekommen. Das Schlusswort hatte Katharina Vannahme. „Jeder Mensch ist ein besonderer Mensch. Darauf gründet die Arbeit der St. Elisabeth-Stiftung. Als ich her kam, habe ich von Kollegen und Bewohnern am allermeisten gelernt. Ich habe meinen Dienst mit ganzem Herzen, mit ganzer Kraft, mit ganzer Seele und mit ganzem Verstand getan. Und das tun alle hier. Jeder bringt etwas anderes ein, um miteinander unterwegs zu sein. Danke, dass Sie mich in Ihre Schule mit hineingenommen haben.“

 

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