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14.01.2019

Traum erfüllt: Arbeitsstelle in der Jugendherberge

BIBERACH – Emine Beljulji hat es geschafft: Die 27-Jährige hat einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz in der Jugendherberge Biberach.

Die Arbeit macht ihr Freude und sie ist stolz darauf, „einen richtigen Job auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt“ zu haben. Das ist keineswegs selbstverständlich, denn Emine Beljulji hat eine 70-prozentige Schwerbehinderung und bisher in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Heggbach gearbeitet.

 

Für Emine Beljulji ist dies eine persönliche Erfolgsgeschichte. Für die St. Elisabeth-Stiftung ist es eine der Erfolgsgeschichten, für die Martina Miller, Niederlassungsleitung Begleitende Dienste im Heggbacher Werkstattverbund und Petra Jung, Sozial- und Jobcoach, innerhalb der Stiftung arbeiten.

Viele Menschen mit Behinderung arbeiten in Werkstätten, wo auf ihr individuelles Leistungsvermögen Rücksicht genommen wird. Emine Beljulji arbeitete in der Elektromontage in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Heggbach. Die Arbeit gefiel ihr und die Zusammenarbeit im Team war gut. Trotzdem wollte Emine Beljulji noch etwas anderes machen, am liebsten im hauswirtschaftlichen Bereich und gerne außerhalb der Einrichtung. Diesem Wunsch entsprechend bemühte sich Jobcoach Petra Jung um eine passende Praktikumsstelle auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.

Die von ihr angesprochenen Arbeitgeber seien meist aufgeschlossen. „Ein solches Praktikum bietet dem Unternehmen und dem Praktikant die Möglichkeit herauszufinden, ob man zusammen passt“, erklärt Petra Jung. Bei Emine Beljulji hat es vom ersten „Schnuppertag“ an gestimmt. Die Herbergseltern der Jugendherberge in Biberach, Beate und Elmar Rüsenberg, waren mit der Arbeit und der freundlichen, aufgeschlossenen Art von Emine Beljulji sehr zufrieden. In der Jugendherberge hat sie zunächst beim Spülen geholfen. Schon bald assistierte sie auch beim Anrichten des Frühstücks für die Gäste sowie dem Herrichten von Wurst- und Käseplatten. Zusammen mit einer Kollegin reinigt sie inzwischen auch die Zimmer und packt an, wo immer es erforderlich ist. Mit ihren Kolleginnen versteht sie sich gut.

Seit 1. August hat Emine Beljulji einen festen Arbeitsvertrag und arbeitet sozialversicherungspflichtig in Teilzeit in der Jugendherberge. Sie ist angekommen, glücklich und zufrieden. Sie freut sich auf ihre Arbeit. Ihre ersten Arbeitsgehälter, so erzählt Emine Beljulji, habe sie gespart, um sich davon ein E-Bike zu kaufen. Mit diesem fährt sie nun regelmäßig von ihrer Wohngemeinschaft in Mittelbiberach zu ihrer Arbeit in der Jugendherberge.

Auch Martina Miller und Petra Jung freuen sich mit Emine Beljulji. Martina Miller: „Emine Beljulji ist flexibel und zuverlässig. Sie war überall einsetzbar und ist deshalb schwer ersetzbar in der Werkstatt. Trotzdem freuen wir uns natürlich über solche Erfolgsgeschichten.“ Alexander Weiß von der Verbundleitung des Heggbacher Werkstattverbundes erklärt: „Die Werkstätten haben den Auftrag, Perspektiven in Arbeit zu bieten. Dabei fördern wir aktiv die Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Im vorliegenden Beispiel sind wir unserer Vision einer inklusiven Arbeitswelt ein Stück näher gekommen.“

 

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