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23.06.2008
Heggbacher Wohnverbund

Sommerfest bringt Musikvielfalt und Circus

HEGGBACH (cf) - Das Heggbacher Sommerfest zog am Sonntag wieder Tausende Besucher an. Aufgrund zahlreicher umliegender Festivitäten und der hohen Temperaturen fehlte so mancher Stammbesucher dieses Jahr. Dennoch waren vor allem am Vormittag die Bänke beim Gottesdienst im Festzelt voll besetzt.

Pfarrer Eugen Höschle, der geistliche Leiter der Heggbacher Einrichtungen, griff das Thema Fußball-Europameisterschaft im Gottesdienst auf. Der aktuelle Bezug kam gut an. Menschen mit Behinderung brachten Pfeife, Fanschal und gelbe oder rote Karten zur Gabenbereitung an den Altar. Gebärdendolmetscher Diakon Karl-Josef Arnold übersetzte alles. Erfreuliche Botschaft: Im Unterschied zum Fußball gibt es bei Gott keine Platzverweise.

Die Flohmarkt-Beschicker hatten es sich unter Sonnenschirmen oder Bäumen gemütlich gemacht – ihre Resümees zum Ende fielen unterschiedlich aus. Sebastian Röser aus Schönebürg war sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Von seiner Schwester (14) hatte der 11jährige zahlreiche gut erhaltene Spielsachen verkauft, zum Beispiel ein Puppenbett. Zu einem anderen Fazit kam Doris Moll aus Ahlen. Sie besucht viele Flohmärkte, den Heggbacher Flohmarkt seit sieben Jahren. Finanziell habe sich der Tag nicht gelohnt, aber ideell umso mehr. „Wenn ich die Freude der Kinder sehe, die sich hier für ein paar Cent was kaufen können, geht mir selbst das Herz auf“, sagt die Mutter von drei Kindern.

Den Höhepunkt am Nachmittag bot in der neuen Turn- und Festhalle der Circus Aram Sam Sam mit seinem neuen Programm. Zehn Bewohner und fünf Mitarbeiter sorgten unter Regie von Circusdirektor Wolfgang Dürrenberger mit lustigen und dynamischen Nummern für viel Spaß bei den 120 Besuchern

Bei kleinen Leuten kam der Spieleparcour klasse an. Rund 100 Kinder zwischen drei und zehn Jahren absolvierten die sechs Stationen und erhielten Preise. Unterstützt wurde diese Aktion von Dietenheimer Hauptschülerinnen. Zur Dietenheimer Hauptschule und zur Max-Weishaupt-Realschule in Schwendi pflegen die Heggbacher Einrichtungen zum Teil langjährige Kooperationen.

Wo geht’s zum FuB 2, also zum Förder- und Betreuungsbereich 2? Da gab es ein Klangbett und ein Kugelbad zum Ausprobieren. „Das macht nicht nur Kindern und Menschen mit Behinderung Spaß“, berichtete Kathrin Niedermaier vom Sozialdienst, die im FuB 2 bereitwillig alle Interessierten auf das Klangbett in dem entspannenden Snoozelen-Raum Sinneseindrücke sammeln ließ.

Geschäftsführer Adolf Ilg freute sich, dass der Bundestagsabgeordnete Martin Gerster und der Landtagsabgeordnete Eugen Schlachter zu Besuch da waren. Zusammen ließen sie das zur Hälfte abgelaufene Aktionsjahr „Mittendrin statt außen vor“ aus Sicht der Heggbacher Einrichtungen Revue passieren lassen. „Die Idee ist vor Ort auf fruchtbaren Boden gestoßen. Wir haben mit unseren Veranstaltungen Menschen angerührt und Beziehungen aufgebaut“, sagte Ilg. Auch das Sommerfest werde zunehmend zu einem Tag der Begegnung zwischen Angehörigen, umliegenden Bürgern und Bewohnern von Heggbach, aber auch zu einer Begegnung mit vielen ehemaligen Mitarbeitern.

Zahlreiche interessierte Besucher schauten sich die Lebens- und Arbeitsräume der Menschen mit Behinderung an. Trotz des Trends zu Regionalen Wohngruppen seien Heimplätze in Heggbach immer noch gefragt, so der Geschäftsführer.

Wer es sich bei Musik gemütlich machen wollte, hatte einmal mehr viel Auswahl. Heggbach Quartett, Spielmannszug Äpfingen, Musikverein Rißtissen, Biber Percussionband der Lebenshilfe Biberach, Choragiert aus Äpfingen oder Orgelkonzert boten Abwechslung.

 

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