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22.12.2022

Freiwilligendienst in der Seelsorge der St. Elisabeth-Stiftung

Ingerkingen - Erik Vogt ist 18 Jahre jung, hat im Sommer am Gymnasium in Blaubeuren sein Abitur gemacht und arbeitet seit Mitte September im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes in der Abteilung Seelsorge der St. Elisabeth-Stiftung. Seine Zeit teilt er zwischen Kindern und Jugendlichen mit Behinderung in Ingerkingen und älteren Menschen in Schemmerhofen und Ehingen. Sein Zwischenfazit nach den ersten Wochen lautet schlicht und überzeugend „sehr gut“.

Erik Vogt ist der erste Bufdi in der St. Elisabeth-Stiftung, der seinen Freiwilligendienst in der Seelsorge leistet. Bereits nach wenigen Wochen ist er Mitten im Leben in der St. Elisabeth-Stiftung angekommen. Foto: Jürgen Emmenlauer/St. Elisabeth-Stiftung

„Die Arbeit mit älteren und behinderten Menschen gefällt mir sehr gut. Ich spüre, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner immer richtig freuen, wenn ich komme und ich werde von allen als vollwertiges Mitglied angenommen und integriert“, sagt Erik Vogt. „Schön ist, dass ich so viele verschiedene Bereiche kennenlerne. Jeder Tag ist anders.“ Die Spannweite seiner Einsätze in der Alten- und Behindertenhilfe ist tatsächlich groß. Montags begleitet er den Waldtag der Schule St. Franziskus. Er schiebt Rollis, hilft beim Schaukeln, aktuell bastelt er Sterne. Dienstags macht er in der Wohngruppe Daniel das, was gerade gebraucht wird. Spazieren gehen, Rücken massieren, reden. Mittwochs widmet er sich ganz dem Seelsorgeangebot. Orientiert am Jahreskreis werden Erntedankfeiern vorbereitet, Laternen gebastelt oder auf den Advent eingestimmt und er begleitet Jugendliche zum Konfirmandenunterricht in der Gemeinde. Donnerstags und freitags ist er in den Wohnparks in Schemmerhofen und Ehingen, wo er den älteren Menschen vorliest, mit ihnen spielt oder in den Garten geht und auch bei den Gottesdiensten hilft. An jedem seiner Einsatzorte ist Erik Vogt zusätzlich zu den Mitarbeitenden da. „Es ist nicht das Ziel, dass er Lücken füllt. Er darf einfach da sein und guttun. Und er soll selbst gute Erfahrungen machen“, erklären Katrin Zeh und Ralf Weber aus der Abteilung Seelsorge. „Da zu sein ist zutiefst Seelsorge. Ich bin einfach da und kann angesprochen werden.“

Auch für das Team Seelsorge ist ein Mitarbeitender im Freiwilligendienst Neuland. Gemeinsam haben sie ein Konzept entwickelt, eine Stellenausschreibung erstellt und eine klare Struktur für den Einsatz während des pastoralen Freiwilligendienstes geschaffen. „Sowohl für unseren jungen Mitarbeiter als auch für die Menschen, für die er da ist, sind ein klarer Plan und Verlässlichkeit wichtig“, sind Ralf Weber und Katrin Zeh überzeugt. Denn auch wenn Erik Vogt gerade die Abwechslung Spaß macht, ist Flexibilität auch eine Herausforderung und nicht zuletzt eine Kompetenz. Gleichwohl ist etwa der Seelsorgedienst in der Wohngruppe in Ingerkingen ganz spontan entstanden. Erik Vogt sollte eigentlich nur mal „reinschnuppern“ bei den Kindern und Jugendlichen. „Und dann konnte man schnell sehen, wie wohl sich alle fühlen.“ Überhaupt bestätigen beide ihm, dass er „überall sehr wahrgenommen und als sehr positiv erlebt wird. Er sieht die Arbeit und ist sehr motiviert und verlässlich.“

Was bewegt einen jungen Menschen zu einer Entscheidung für ein freiwilliges soziales Jahr in der Seelsorge? Für Erik Vogt war es einfach „die perfekte Kombi“. In seiner Heimatgemeinde Ringingen ist er als Ministrant sowie als Jugendleiter einer Kinderfreizeit aktiv. Nach den ersten Wochen seines Freiwilligendienstes ist er sicher, auf dem für ihn richtigen Weg zu sein. „Ich erlebe meinen Dienst als sehr erfüllend.“ Er hat sich zu Info-Veranstaltungen Diözese angemeldet, um sich zu orientieren, welche Möglichkeiten es gibt. „Ein duales Studium bei der St. Elisabeth-Stiftung wäre mein Wunsch.“

Erik Vogt bewohnt ein Dienstzimmer im Haus Maria in Ingerkingen und fährt am Wochenende nach Hause zu seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester. Da freut er sich dann, „von Mama bekocht zu werden und einfach mal nichts zu tun. Bis zum Abi war ja nach der Schule meistens Lernen angesagt.“ Dafür nutzt er die freie Zeit zuhause jetzt oft für Vorbereitungen für die Arbeit. Etwa für sein Projekt Nachtcafé. Dieses Angebot gab es in Ingerkingen schon viele Jahre, es wurde sehr gerne wahrgenommen. Nachdem schon seit geraumer Zeit ein Mitarbeiter gesucht wurde, der das Nachtcafé fortführt, bekommt Erik Vogt jetzt die Möglichkeit, es wieder zum Leben zu erwecken und gemeinsam mit der Bewohnerschaft zu gestalten. Er hat bereits ein Team zusammengestellt und bald soll man im Nachtcafé im Innenhof wieder zusammenkommen und bei Getränken und Knabbereien miteinander reden und Spaß haben können.

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