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02.02.2024

Kinder schenken ihre Fasnets-Deko dem Hospiz

EHINGEN - In der Michel-Buck-Schule fehlt in einem Klassenzimmer seit Ende Januar viel bunte Fasnets-Dekoration. Der Grund: Die Kinder der 4a haben ihre selbstgebastelten Figuren und Girlanden schwerkranken Menschen im Hospiz St. Martinus Alb-Donau geschenkt.

Stolz präsentieren die Viertklässler ihre Fasnetsdekoration. Rechts hinten Lehrerin Anja Pfeifer, links daneben Hospizleiterin Gabriele Zügn. Foto: Andrea Reck/St. Elisabeth-Stiftung

Schon seit Weihnachten bastelt die Klasse 4a der Michel-Buck-Schule Ehingen an der Fasnets-Dekoration. Die 21 Kinder haben selbst beschlossen, dass auch in diesem Jahr die sorgfältig bemalten Figuren und die bunten Girlanden dem Hospiz St. Martinus Alb-Donau im nahe gelegenen Kirchbierlingen geschenkt werden.

Hospizleiterin Gabriele Zügn ist zum Abholen der Materialien ins Klassenzimmer gekommen. Anja Pfeifer weist sie darauf hin, dass diesmal neben den Ehinger Figuren auch „Brugga Goischdr“ aus Dettingen dabei sind, dem Zunftverein der jungen Lehrerin. Ein Junge erklärt sachkundig die im Unterricht besprochene Legende um die grusligen Geisterfiguren.

Die Hospizleiterin verspricht, die Gäste der acht Zimmer des Hospizes dürften selbst aussuchen, welche Motive in ihren Zimmern aufgehängt werden und welche im Gemeinschaftsraum. Drei Menschen können derzeit ihr Zimmer verlassen, die anderen sind bettlägerig.

Die Kinder sprechen darüber, wie die Bettlägerigen wohl die Zeit verbringen. Lesen, ausruhen, essen und trinken, Musik hören, am Handy spielen, vermuten sie. Zügn erzählt von Angehörigen und Besuchern, die den Kranken vorlesen, auf dem Gang musizieren oder einfach deren Hand halten. Gerne beantwortet sie Fragen der Künstlerinnen und Künstler, die zugunsten des Hospizes der St. Elisabeth-Stiftung auf eine eigene Fasnets-Deko ihres Klassenzimmers verzichten.

Ob im Hospiz auch junge Menschen wohnen, will ein Junge wissen. „Ja, unser jüngster Gast, eine Mama, war erst 35 Jahre alt“, erklärt Zügn. „Zurzeit wohnt eine Frau bei uns, die schon 101 Jahre alt ist“. „Meine Uroma wurde 113“, meldet sich ein Mädchen. „Sind die Krankheiten ansteckend?“ will ein anderes wissen.

Anja Pfeifer ist es sehr wichtig, ihren Schülerinnen und Schülern Werte zu vermitteln und auch für andere tätig zu werden. Der Kontakt war ursprünglich über die Schülerin Melike Ayding zustande gekommen, deren Mutter als Hauswirtschafterin im Hospiz arbeitet. Mittlerweile geht die Klasse ganz ungezwungen um mit dem Thema Krankheit und Sterben. Die Viertklässler wollen den Menschen im Hospiz eine Freude machen und präsentieren ihre liebevoll ausgemalten Bilder. „Diese Schlange ist über 35 Meter lang“, verkündet ein Schüler stolz, als sich alle zum Foto vor der Tafel gruppieren.

 

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