Action-Kunst, Schwellköpfe und Himmelskörper

Längst hat sich der weitläufige, größtenteils von Licht durchflutete Flur des Wohnparks am Schloss als eine Galerie mit Atmosphäre etabliert. Zum ersten Mal stellen jetzt Schüler der benachbarten Eugen-Bolz-Schule hier Arbeiten aus. Eine umfangreiche Sammlung fröhlich-bunter Hingucker, die noch bis Oktober zu sehen ist.

Wenn Franz Vogel, Rektor der Eugen-Bolz-Schule, an jene Kunststunde in der Familienklasse zurückdenkt, kommt er noch immer ins Schwärmen. Eine „Sternstunde“ sei das gewesen, als Referendarin Bettina Scheftschik den gemeinsam in einer Klasse unterrichteten Zweit- und Viertklässlern eine Lektion „Action-Kunst“ erteilt hat. Die weißen Papierbögen lagen auf dem Boden des Klassenzimmers, dazwischen standen die Schüler mit einem mit Farbe gefüllten Milchfläschchen in jeder Hand. Im Takt eines Musikstücks spritzten die Kinder die Farbe auf ihre Bilder. Den Spaß, den sie dabei hatten, strahlen die zwölf so entstandenen Kunstwerke aus, die jetzt die große Wand des Treppenaufgangs im Wohnpark zieren.

Dazu passen die lustigen Schwellköpfe in unmittelbarer Nähe. Bunt, frech und lebendig. Was man aus PU-Schaum alles machen kann! Vielleicht erinnert sich der eine oder andere Ausstellungsbesucher, die farbenfrohen Gesellen schon einmal gesehen zu haben? Das kann gut sein. Denn während des großen Narrentreffens im Januar gehörten sie zu den närrischen Willkommensgrüßen für die Gäste in Bad Waldsee.

Andere muntere Figuren kommen ganz in Weiß daher. Aus Draht, Binden und Gips  erstaunlich lebensecht geformt, ziehen sie turnend und tanzend die Blicke auf sich. Aber die Schülerinnen und Schüler – von der ersten Grundschulklasse bis zur zehnten Klasse der Werkrealschule – haben noch viel mehr geschafft. Sie haben sich an van Gogh`s „Sternennacht“ versucht und wie Paul Klee gearbeitet. Sie haben die Stadtpfarrkirche St. Peter verewigt und markante Himmelskörper auf leuchtendem Hintergrund platziert.

Für Rektor Franz Vogel ist diese Schülerausstellung im Wohnpark am Schloss eine Konsequenz aus der engen und freundschaftlichen Kooperation, die seine Schule schon seit Jahren mit dem Wohnpark pflegt.