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08.08.2008
Jordanbad, Biberach

Umbau Schwesternhaus und Sanierung Kirche geplant

BIBERACH (cf) - Die St. Elisabeth-Stiftung investiert weiter in das Jordanbad. Das bisherige Schwesternhaus soll umgebaut werden - damit werden die Räume des Parkhotels Jordanbad erweitert. Im gleichen Zug wird die Kirche St. Johannes renoviert und restauriert. Teile der Gebäude stehen unter Denkmalschutz.

 

 

 

Rund fünf Millionen Euro wird die Baumaßnahme kosten. Die Pläne der Ulmer Architekten Braunger & Wörtz sind soweit fortgeschritten, dass der Bauantrag nach der Sommerpause bei den zuständigen Behörden eingereicht werden kann. Die St. Elisabeth-Stiftung hat von 2001 bis 2003 das Jordanbad zum Gesundheitspark ausgebaut. Die Entwicklung des Kneipp-Kurortes und die Tradition des Ordens der Franziskanerinnen von Reute, die seit 1888 im Jordanbad zum Wohle der Menschen wirken, möchte die Stiftung damit fortführen.

Das Schwesternhaus und die Kirche sind zusammengebaut und bilden eine Einheit. Da die Gebäude teilweise unter Denkmalschutz stehen, soll die bisherige Fassade erhalten bleiben. Bestand und moderne Erweiterung werden harmonisch miteinander verknüpft.

Das Schwesternhaus diente den Franziskanerinnen von Reute zuletzt noch als Bügelzimmer, Büro und Bühne. Die neue Wohnung des Konvents haben die fünf Ordensschwestern bereits 2005 in der Betreuten Wohnanlage hinter der Therme bezogen. Die Verwaltung des Jordanbades, die bisher ebenfalls im Schwesternhaus untergebracht ist, wird ihre Büros in die ehemalige Hebammenpraxis verlegen.

Bei der Kirche – erbaut 1894/95 im neu-romanischen Stil – war schon länger an eine Renovierung gedacht. Die Kirche hat einen starken Zulauf aus der Region, nicht allein durch Hotelgäste. Auch Bürger aus der näheren Umgebung zieht es in die Kirche St. Johannes im Jordanbad. Darin zu sehen sind Fresken von August Blepp (1885-1949), ein deutscher Kirchenmaler, der Schüler war von Adolf Hölzel (1853-1934), ein bedeutender Künstler des Expressionismus. „Die Fresken zeigen das Leben Jesu von der Geburt bis zur Auferstehung“, erklärt Sr. Yvonne Baumann, Verantwortliche des Konvents im Jordanbad. Sie verweist darauf, dass diese Serie von August Blepp angeblich besonders gut erhalten sei.

Die Kirche wird bei der Renovierung farblich aufgefrischt. Daneben sind Elektroarbeiten notwendig. Der Zugang zur Orgel und zur Empore über das Schwesternhaus soll in den Kirchenraum verlegt werden. Die Fresken - entstanden bei einer ersten Restaurierung der Kirche 1939/40 - werden restauriert und im vorderen Altarbereich wird Platz geschaffen für Rollstühle. „Unsere Pflegeheimbewohner und andere Besucher mit Behinderung brauchen einen leichten Zugang zur Kirche“, erklärt Annemarie Strobl, Vorstand der St. Elisabeth-Stiftung.

Im Kneipp-Kurhotel ist die Erweiterung dank der guten Auslastung willkommen. 36 Einzel- bzw. Doppelzimmer sollen im Schwesternhaus entstehen. Die Ausstattung werde hochwertig, aber schlicht, wie im bisherigen Parkhotel ausfallen, verrät der Vorstand. Auch Büros und ein begrünter Innenhof sind im Bauplan vorgesehen. Das bestehende Restaurant des Parkhotels werde im gleichen Zug in Richtung Vorplatz erweitert, allerdings ohne den Baumbestand zu gefährden.

Die Franziskanerinnen von Reute sind in Biberach seit mehr als 100 Jahren in der Gesundheitssorge für den Menschen aktiv. „Wir wollen das weiterführen und die Fakten sprechen auch dafür: Das Jordanbad entwickelt sich insgesamt sehr gut“, sagt Annemarie Strobl und verweist auf immer mehr Besucher in allen Bereichen. Außerdem funktioniere die Zusammenarbeit mit der Pächterfamilie Lerch sehr gut. „Wir sehen das Jordanbad als erfolgreiches Verbundsystem, in dem die Arbeitsplätze sicher sind.“

 

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