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17.09.2008
Werkgemeinschaft Bad Buchau

Guten Tag, was darf's denn sein?

Im März dieses Jahres hat die Werkgemeinschaft (WG) Bad Buchau der Heggbacher Einrichtungen das Café in der Kreisklinik Riedlingen übernommen. Unter Leitung einer erfahrenen Gastronomiefachkraft arbeiten dort derzeit jeweils zwei Menschen mit psychischer Erkrankung. Schon bald sollen sie zu dritt sein. Denn schon jetzt, nach einem halben Jahr, zeigt sich: Das Erfolgsrezept ist richtig.

Das modern und freundlich gestaltete Café mit insgesamt 50 Plätzen und einem angeschlossenem Kioskbetrieb bietet den Patientinnen und Patienten, deren Besuchern, sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisklinik neben Kaffee und Kuchen ein wechselndes Angebot der „schnellen Küche“, zum Beispiel belegte Brötchen oder überbackene Seelen. Zeitschriften, Zeitungen, Tabakwaren, Süßigkeiten, Hygieneartikel – kurz: alles, was man so braucht, wenn man im Krankenhaus ist – runden im Kiosk und mit einem Stockwerkverkauf das Angebot ab. Zwei Aushilfen unterstützen die psychisch kranken Mitarbeiter des Cafés bei ihren vielfältigen Aufgaben. Diese reichen von der Warenbestellung und der Zubereitung kleiner Speisen über den Service bis hin zur Reinigung. Der Leiter der Werkgemeinschaft für Menschen mit psychischer Erkrankung, Rudolf Zeiler, sagt: „Es wird teilweise in der angeschlossenen kleinen Küche sogar selbst gebacken – zurzeit backen die Mitarbeiter dort wie die Weltmeister Muffins.“ Auch der Stockwerkverkauf für die Patienten der Kreisklinik wird vom Cafépersonal übernommen.

 

Der Cafébetrieb ist neben dem Werkstattladen in Bad Buchau ein weiteres Integrationsprojekt zur Beschäftigung psychisch kranker Menschen, die auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt kaum Chancen haben. Rudolf Zeiler freut sich deshalb besonders darüber, dass zu den insgesamt sechs Arbeitsplätzen im Werkstattladen in Bad Buchau durch das Café nun auch im Gastronomiebereich noch drei weitere hinzu gekommen sind, da hier wie dort im Werkstattladen jeweils „mit doppelter Besetzung gefahren“ wird. Der Grundansatz, den Mitarbeitern so viel Eigenverantwortung wie möglich zu übertragen, habe sich bewährt. Positiv zu werten sei, dass sich gerade in der Gastronomie Menschen mit psychischer Erkrankung ein sehr weites Betätigungsfeld biete. Wer aufgrund seiner Erkrankung nicht „hinaus zu den Leuten“ könne, der bleibe eben in der Küche oder hinter der Theke. Zeiler: „Es ist eine gute Mischung. Die Krankheitsphasen reduzieren sich dadurch und die Leute sind begeistert bei der Arbeit."

Und auch die Geschäftsleitung der Kreiskliniken des Landkreises Biberach freut sich über den Erfolg des Cafés. Geschäftsführer Hartmut Masanek betont: „Wir haben den Betrieb unseres Krankenhaus-Cafés gerne an das Integrationsprojekt der Heggbacher Einrichtungen gegeben. Damit konnten wir Zweierlei erreichen: Zum Einen haben wir nun wieder ein attraktives Angebot für unsere Patienten in unserem Café und zum Anderen konnten wir mithelfen, dass psychisch kranke Menschen einen attraktiven Arbeitsplatz mit einem sinnvollen Aufgabenbereich haben.“

Das Café in der Kreisklinik Riedlingen ist von Montag bis Freitag 9 bis 11 und 14 bis18 Uhr sowie am Wochenende 14 bis17 Uhr geöffnet.

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