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02.12.2008
Sozialstation St. Josef Altshausen gGmbH

Eine kleine Auszeit vom Pflegealltag

Die Versorgung, Betreuung oder Pflege eines Angehörigen ist eine erfüllende Aufgabe, aber sie zehrt an den physischen und psychischen Kräften. Mit den Gesprächskreisen „Pflegende Angehörige“ bietet die Sozialstation St. Josef sowohl in Althausen als auch in Horgenzell Unterstützung an. Hier kann man in gemütlicher Runde Kraft zur Bewältigung des Pflegealltags tanken.

Das Ankommen ist zwanglos, herzlich. Es duftet nach Kaffee und Rosinenzopf, der Tisch ist einladend gedeckt. Das „ins Gespräch kommen“ geht ganz von selbst. Alle hier sind in ähnlichen Situationen, haben sich ein paar Stunden „freigeschaufelt“, atmen erst einmal tief durch und genießen die kleine Insel der Entspannung im anstrengenden Pflegealltag.

Hannelore Etter ist zum ersten Mal dabei. Sie freut sich, dass sie sich die Zeit nehmen konnte, und sie lässt die anderen an ihrer Freude über ihre neue Entdeckung teilhaben: Ein Babyfon erleichtert ihr die Versorgung ihrer Mutter. Die alte Dame leidet an Demenz, und ihre Tochter fühlt sich durch die Funküberwachung sicherer und entspannter. Schon ist ein lebhaftes Gespräch über das Für und Wider im Gange,  Anregungen machen die Runde.

Petra Berthold, Leiterin des Beratungsdienstes der Sozialstation St. Josef,  hat die früher bereits einmal existierenden und irgendwann „eingeschlafenen“ Gesprächskreise für pflegende Angehörige in Altshausen und Horgenzell vor gut einem Jahr neu initiiert. Es ist eines der vielseitigen Angebote der Sozialstation St. Josef zur Unterstützung pflegender Angehöriger. Finanziell gefördert werden die Gesprächskreise von den Evangelischen Kirchengemeinden Wälde und Mochenwangen, von der Fördergemeinschaft Horgenzeller Kirchengemeinden, von der Seelsorgeeinheit der Katholischen Kirchengemeinde Altshausen und von der Gemeinde Fronreute.

Zusammen mit ehrenamtlichen Helferinnen sorgt Petra Berthold für eine gemütliche Atmosphäre an diesen Nachmittagen. Die Gäste müssen einfach nur da sein. In Altshausen stehen ihr Margot Konrad, Marita Funk und Margot Thierer zur Seite, in Horgenzell sind es Julia Stern, Anna Dorner und Elisabeth Ströbele. Die Gesprächskreise sind ein offenes Angebot, es gibt keinerlei Verpflichtung, niemand muss sich an- oder abmelden. Willkommen sind nicht nur Pflegende, sondern alle, die sich für dieses Thema interessieren, die vielleicht schon einmal gepflegt haben oder denen womöglich eine Pflegezeit bevorsteht.

„Manchmal ist es auch gut, in dieser Runde das Thema Pflege für einen Moment zu vergessen“, sagt Petra Berthold. Dann hält sie kleine Überraschungen für die Gruppe bereit. Wie heute ein paar Passagen aus dem Hörbuch „Oskar und die Dame Rosa“ von Eric-Emmanuel Schmitt. Eine anrührende Geschichte, die die Zuhörerinnen in ihren Bann zieht. „Es war schön, einmal so aus dem Alltag herausgerissen zu werden“, sagt Hannelore Etter beim Abschied. „Es hat gut getan, wieder einmal etwas für mich selbst zu tun und auf andere Gedanken zu kommen.“ 

Für den Raum Horgenzell, Wilhelmsdorf und Umgebung finden die Treffen jeden dritten Montag im Monat um 14.30 Uhr im Katholischen Gemeindehaus, Kirchstr. 12 in Horgenzell statt.  Nächste Termine: 15.12.2008, 19. Januar 2009.

Pflegende Angehörige und Interessierte in der Region Altshausen, Mochenwangen und Umgebung treffen sich jeden dritten Dienstag im Monat um 14.30 im Katholischen Gemeindehaus, Ebersbacher Str. 6 in Altshausen. Nächste Termine: 16. Dezember 2008, 20. Januar 2009.

Kontaktadresse: Petra Berthold, Beratungsdienst der Sozialstation St. Josef, Telefon 07584-924441 oder berthold@wohnparks.de

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