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19.01.2009
Wohnpark St. Klara, Schemmerhofen

Hausgemeinschaftsmodell erstmals im Kreis Biberach

SCHEMMERHOFEN (cf) - Mit rund 110 Gästen, darunter Landrat Dr. Heiko Schmid und Sparkassenpräsident Peter Schneider, wird am kommenden Freitag der neue Wohnpark St. Klara in Schemmerhofen eröffnet. Die St. Elisabeth-Stiftung realisiert damit im Eschbachweg das für den Kreis Biberach neuartige Hausgemeinschaftsmodell. Im Pflegeheim leben künftig jeweils elf Bewohner in drei Wohngemeinschaften wie in einer Großfamilie zusammen. Das Pflegeheim kostet insgesamt 3,4 Millionen Euro.

 

Ebenerdig, Licht durchflutet und in mutigen, ansprechenden Farben – so präsentiert sich das neue Pflegeheim im Wohnpark St. Klara der St. Elisabeth-Stiftung. 33 Bewohner finden hier eine neue Heimat, sie wohnen ausschließlich in Einzelzimmern. Die Firma aktiv-Immobilien hat am Montag, 19.Januar 2009, den Spatenstich für die dazugehörigen zehn Betreuten Wohnungen gefeiert. Dafür übernimmt die St. Elisabeth-Stiftung nach Fertigstellung die Koordination.

Von den Gesamtkosten - 3,4 Millionen Euro - finanziert die St. Elisabeth-Stiftung 1,596 Millionen Euro. 869.620 Euro investiert das Land, 434.811 Euro kommen vom Kreis. 500.000 Euro spendet das Deutsche Hilfswerk. Die Gemeinde Schemmerhofen hat der St. Elisabeth-Stiftung das Grundstück kostenlos zur Verfügung gestellt - angesichts des hohen Bedarfs an Pflegeplätzen in der Gemeinde und der Region. Klaus Stuhlmüller, Leiter des Geschäftsbereichs Altenhilfe der St. Elisabeth-Stiftung: „Schemmerhofen galt diesbezüglich immer als weißer Fleck“. Bereits 45 Interessenten haben sich für einen Platz im neuen Pflegeheim gemeldet.

Das Hausgemeinschaftsmodell funktioniert nur mit kleineren, familiären Einheiten. Die Bewohner werden von speziell geschulten Alltagsbegleiterinnen in ihrem neuen Zuhause begleitet. Daher kommt auch nur das Mittagessen aus der Zentralküche der Behindertenhilfe der St. Elisabeth-Stiftung in Heggbach. Frühstück und Abendessen richten sich die Bewohner in ihrer Hausgemeinschaft selbst, unterstützt von den Präsenzkräften. Zu jeder der drei Hausgemeinschaften gehört deswegen eine eigene, voll ausgestattete Wohnküche, die zum Mitmachen ermutigt und einlädt. Auch am Einkaufen sollen die Bewohner soweit wie möglich beteiligt sein.

Im Pflegeheim gibt es ein hübsches Café, das von ehrenamtlichen Mitarbeitern geleitet und geführt wird. „Sie werden auch für den Kuchen sorgen“, versichert Klaus Stuhlmüller. Das erste Café in Schemmerhofen soll ein Ort der Begegnung werden, der Austausch für und mit jedermann ermöglicht.

Der vor einem Jahr gegründete Förderverein Wohnpark St. Klara war bereits fleißig und hat vielfältige Ideen zum Austausch der Bewohner mit Gemeindegruppen entwickelt: durch Besuche aus Schule, Kindergarten oder von Vereinen. Einige werden auch den Festakt mit gestalten. Der Förderverein sorgt zudem für Ehrenamtliche, die in der Betreuung der Bewohner mithelfen, zum Beispiel bei Spaziergängen. Die besondere und intensive Betreuung von Demenzpatienten sieht die St. Elisabeth-Stiftung auch darin gesichert.

Für die pflegerischen Maßnahmen sorgt die Katholische Sozialstation Biberach, die im Wohnpark Schemmerhofen ihr Filialenbüro beziehen wird. Benannt ist der Wohnpark übrigens nach der Heiligen Klara. Sie lebte 1194 – 1212 und war eine enge Wegbegleiterin von Franz von Assisi. Ihr Name heißt „Die Strahlende“. Sie fühlte sich berufen, den Menschen Gutes zu tun.

 

 

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