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26.02.2009
St. Elisabeth-Stiftung, Bad Waldsee

300.000 Euro für das Institut für Reproduktionstoxikologie

BAD WALDSEE - Mit einer Finanzspritze von 300.000 Euro unterstützt die Veronika-Stiftung der Diözese Rottenburg-Stuttgart das Institut für Reproduktionstoxikologie, die Beratungsstelle für Medikamente in Schwangerschaft und Stillzeit der St. Elisabeth-Stiftung. Domkapitular und Generalvikar Dr. Clemens Stroppel überbrachte die Spende am Donnerstag, 26. Februar 2009, in der Stiftungszentrale an Annemarie Strobl, Vorstand der St. Elisabeth-Stiftung.

An das Institut für Reproduktionstoxikologie mit Sitz in der Oberschwabenklinik in Ravensburg (Krankenhaus St. Elisabeth, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Ulm) wenden sich Ärzte, Hebammen, Patienten, Apotheken sowie die Pharmaindustrie. Zu 41 Prozent lassen sich niedergelassene Gynäkologen für die Behandlung ihrer Patientinnen beraten. Der Leiter des Instituts, Dr. Wolfgang E. Paulus, ist Facharzt für Frauenheilkunde mit dem Schwerpunkt Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin. Er hat den Verlauf von über 20.000 Schwangerschaften dokumentiert, bei denen Frauen Medikamente eingenommen haben. In Verbindung mit der internationalen Fachliteratur ermöglicht dies qualifizierte Aussagen über Fehlgeburts- und Fehlbildungsrisiken von Medikamenten. Auch für die Stillzeit gibt Dr. Paulus kompetenten Rat.

Die Ziele des Instituts liegen vor allem darin, Schwangerschaftsabbrüche durch gezielte Aufklärung und Beratung zu vermeiden. Die bisherigen Erfahrungen belegen, dass Frauen tatsächlich bereit sind, ihr Kind auszutragen, wenn ihnen eine zuverlässige Risikoabschätzung vorliegt. Allein 2008 bearbeitete das Institut 4700 Fälle, die Tendenz ist von Jahr zu Jahr steigend. Als einziges Pharmakovigilanzzentrum dieser Art in ganz Süddeutschland erbringt das Institut Leistungen für das gesamte Bundesgebiet. Der Großteil der Anfragen kommt aus Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Aber auch aus den benachbarten Ländern, z.B. Österreich oder Schweiz erreichen das Institut Beratungsanfragen. Täglich gehen derzeit ca. 19 Anfragen ein.

Finanziert wird das Institut von der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der St. Elisabeth-Stiftung, der Oberschwabenklinik sowie über Spenden. „Die großzügige Unterstützung der Veronika-Stiftung sichert die Existenz unserer Einrichtung für die nächsten drei Jahre“, machte Annemarie Strobl deutlich. Dr. Wolfgang E. Paulus appellierte er an die politisch Verantwortlichen: „Die Kirche übernimmt damit die finanzielle Last für eine Aufgabe, die in anderen Ländern unseres europäischen Netzwerkes ENTIS von staatlichen Stellen wahrgenommen wird.“ Über ENTIS tauscht Dr. Paulus wissenschaftlichen Daten über Fehlbildungs- und Fehlgeburtsrisiken von Medikamenten aus.

Die Veronika-Stiftung wurde im Jahr 2002 gegründet. Kinder und ältere Menschen liegen der Stiftung ganz besonders am Herzen. Unter dem Motto „Die Hand zum Leben reichen“ führt die Stiftung die Arbeit der Veronika-Schwesternschaft Stuttgart fort. Die Veronika-Stiftung fördert Projekte und Maßnahmen in den Bereichen Altenpflege, Seelsorge, Hospizarbeit und Palliativmedizin, die der Linderung von Schmerz und Leid kranker und pflegebedürftiger Menschen dienen.

Nähere Infos unter www.veronika-stiftung.de

 

 

 

 

Das Institut für Reproduktionstoxikologie bietet kompetente Hilfe für Schwangerschaft und Stillzeit an. Es klärt auf über die Risiken für das Ungeborene und informiert über Möglichkeiten und Grenzen der vorgeburtlichen Diagnostik und Therapie – jeweils auf dem neuesten Stand der Wissenschaft. Es verfasst eine schriftliche Stellungnahme mit individueller Therapieempfehlung. Nähere Informationen unter Telefon 0751/872799 oder E-Mail: paulus@ reprotox.de

 

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