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21.07.2006
Wohnen und Begleiten Ingerkingen

Die „Noah“-Bewohner genießen das Leben in der Stadt

EHINGEN - Eine Wohnung in der Innenstadt, mit Möglichkeiten zum Einkaufen und Bummeln – für zehn Menschen mit einer geistigen Behinderung ist ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. Die Wohngruppe „Noah“ der Heggbacher Einrichtungen ist in die Ehinger Innenstadt eingezogen.

Ehingen, Lindenstraße 46/1, so lautet die neue Anschrift der Wohngruppe „Noah“ der Heggbacher Einrichtungen. Den Marktplatz haben die Bewohner also mitten vor der Haustür. Seit kurzem wohnen sie in der Innenstadt, vorher war das Marianna-Bloching-Haus in der Breslauer Straße ihr Domizil. „Wir können jetzt alle Möglichkeiten nutzen, die ein Leben mitten in der Stadt bietet“, schildert Gruppenleiterin Nicole Dittberner die neuen Freiräume, die den „Noah“-Bewohnern zur Verfügung stehen. „Einkaufen, Bummeln, mal ein Eis essen – das lässt sich jetzt alles ohne größeren Aufwand machen.“ Die Wohnung in der Lindenstraße ist Teil des „Projekts Dezentralisierung“ der Heggbacher Einrichtungen, das von der „Aktion Mensch“ gefördert wird. Jedem Menschen soll dabei ein Leben in der Wohnform ermöglicht werden, zu der er fähig ist. „Möglicherweise kann das Wohnen in der Innenstadt für einen Teil der Bewohner ein Sprungbrett werden, um später nur noch ambulant betreut zu werden“, sagt Dittberner. So viel Selbstständigkeit wie möglich, und so viel Unterstützung wie nötig, laute das Motto. Neun Zimmer – eines davon als Doppelzimmer – stehen den Bewohnern zur Verfügung. Dazu kommen Wohnzimmer, Esszimmer, Küche und drei Bäder, ebenfalls auf zwei Etagen. „Bei der Gestaltung der Wohnung konnten die Bewohner ein gewichtiges Wort mitreden“, berichtet Nicole Dittberner. Den Zimmern ist es anzusehen – von Jugendpostern über Tierbilder bis hin zu Kranmodellen berichten die Räume von den Vorlieben ihrer Eigentümer. Vier Heilerziehungspflegerinnen und eine Auszubildende betreuen die Menschen in der Wohngruppe. An Werktagen sind die „Noah“-Bewohner jedoch am Arbeitsplatz – alle arbeiten in der Werkstatt für behinderte Menschen der Heggbacher Einrichtungen in Ehingen. Das Kochen und die sonstigen Haushaltstätigkeiten sind ansonsten in der Gruppe „Noah“ genau festgelegt. In nächster Zeit soll im Übrigen der Garten vor dem Haus gerichtet werden, die Bewohner freuen sich schon auf gemütliches Zusammensitzen im Grünen. „Ja, hier gefällt’s mir“, sagt Bewohner Bernd Huster, während er aus seinem Zimmerfenster blickt. „Da gibt’s immer was zu sehen in der Stadt.“

 

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