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13.06.2013
Wohnpark am Schloss, Bad Waldsee

Kaffeehausgeschichten erfreuen das Publikum

Wenn zwei Senioren am Kaffeetisch von der „generalüberholten Uschi aus ihrer Schulklasse“ erzählen, die sich „von 70 auf 40 getunt“ hat, wenn nur im „Mainstream“ liegt, wer sich nach der Silberhochzeit scheiden lässt, wenn es auf der Bühne ums „sozialverträgliche Ableben“ geht – dann haben es die Zuschauer mit den „Grauen Zellen“ aus Ettlingen zu tun. Das Seniorenkabarett hat am Dienstag im Foyer des Wohnparks am Schloss viel Applaus bekommen.

„Altwerden ist nichts für Feiglinge“: Den Buchtitel von Joachim Fuchsberger zitiert Fritz Pechovsky gern. Der Autor und Mitbegründer des Seniorenkabaretts weiß, wovon er spricht. In seiner Rolle als Kellner im Kaffeehaus macht er sich zusammen mit seinen Gästen Gedanken über Vorfahrtsregeln für Rollatoren und gesteht seine Angst vor Nordic-Walking-Stöcken.

 

Über die neuen Beziehungen nach der Scheidung und die Frage, wie der Kapitalismus funktioniert, kommt die Runde am Kaffeetisch auf die Politik. Diskutiert wird im Kaffeehaus in allen politischen Farben, berichtet der Kellner alias Pechovsky: Von Schwarz wie Espresso bis zum Braun, das sich unter der aufgeschäumten Milch des Cappuccino verbirgt.

 

Zwischendurch informiert Pechovsky sein Publikum über die Kaffeehauskultur. Er erklärt den Wiener Schmäh und erinnert an Prominente wie Schnitzler, Schiele, Trotzki, Kafka und Einstein: „Die hätte man alle im Kaffeehaus finden können.“ Der Wechsel von Szenen am Kaffeetisch, Gesangseinlagen und Informationen über die Kaffeehaus­-Kultur kommt bei den rund 80 Zuschauern gut an.

 

Die „Grauen Zellen“ sind im Wohnpark am Schloss bereits gut bekannt: Sie gestalten jedes Jahr ein neues Programm mit aktuellen Themen. Unterstützt hat den Auftritt der Förderverein des Wohnparks am Schloss und der Sozialstation Gute Beth.

 

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