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26.01.2016
WfbM Ehingen

Rehm geht nach 40 Dienstjahren

EHINGEN – Drangvolle Enge herrschte am Freitag bei der Verabschiedung von Matthias Rehm, dem langjährigen Leiter der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen in Ehingen (WfbM).

Den offiziellen Part, angereichert durch viele persönliche Dank- und Anerkennungsworte für knapp 40 Dienstjahre, verfolgten alle Kollegen und Beschäftigten der WfbM und Werkgemeinschaft sowie zahlreiche Mitarbeiter der St. Elisabeth-Stiftung. Daneben ließen es sich Geschäftspartner und Vertreter von Landkreis und Stadt nicht nehmen, sich mit ihrem Besuch zu verabschieden. Die fast benachbarte Realschule überraschte den beliebten Werkstattleiter mit einem Ständchen. Peter Reißig, Leiter des Heggbacher Werkstattverbundes, bescheinigte dem ausscheidenden Kollegen und Freund, dass er als Werkstattleiter den Spagat aus Wirtschaftlichkeit und Sorge um die Menschen mit Behinderungen geschafft habe. Zudem habe Rehm mit seiner „natürlichen Art und viel Charme ein grandioses Netzwerk“ aufgebaut. Reißig zeigte auf, wie sich Matthias Rehm über die Jahre mit Fleiß und Dynamik hochgearbeitet habe. Als gelernter Heizungsbauer und Arbeitserzieher fing er in der Katharinasteige 1976 mit 24 Beschäftigten an. In den Folgejahren bildete sich Rehm weiter zum Industriemeister Metall und Betriebswirt des Handwerks. Heute bieten die drei Ehinger Werkstätten, die zuletzt unter seiner Regie standen, Arbeitsplätze für 290 Menschen mit Behinderungen und psychischen Krankheiten und für vier Langzeitarbeitslose. Zahlreiche Firmenvertreter waren zur Abschiedsfeier gekommen, unter ihnen Dr. Hubert Hummel, Geschäftsführer der Liebherr-Werk Ehingen GmbH. Er lobte Rehm für seine „offene und ehrliche Art“, die Grundlage war für eine tolle Partnerschaft. Die Werkstatt für behinderte Menschen habe durch ihre Arbeit  Integration und Inklusion ermöglicht, nicht zuletzt auch durch integrative Arbeitsplätze bei Liebherr. Sebastian Wolf, Sozialbürgermeister der Stadt Ehingen, zollte Rehm seinen Respekt: „Sie haben sich für die Menschen mehr eingesetzt, als es eigentlich Ihre Aufgabe gewesen wäre.“ Die Stadt Ehingen ist ebenfalls unter den Auftraggebern der WfbM. Matthias Rehm habe die Werkstatt verkörpert: immer fröhlich, immer positiv und zuverlässig. „Ihre Herzlichkeit wird mir im Berufsalltag fehlen“, meinte Wolf. Josef Barabeisch, Sozialdezernent des Alb-Donau-Kreises, bescheinigte Matthias Rehm: „Sie haben die Inklusion mitten in die Gesellschaft getragen.“ Der lebensstiftende Sinn von Arbeit sei von großer Bedeutung für Menschen mit Behinderungen. Mit Gedichten von Mitarbeitern und Beschäftigten, Liedern vom Werkstattchor und dem Chor der Realschule sowie einem Grußwort von Monika Heim, Elternbeiratsvorsitzender, vergingen zwei Stunden Festakt wie im Flug. Matthias Rehm freute sich zum Schluss über die von allen Seiten ausgedrückte Wertschätzung. Tatsächlich sei ihm die Nähe zu den Menschen immer besonders wichtig gewesen. Er danke allen Firmen und Privatkunden, die mit der Werkstatt vielfach schon über Jahrzehnte vertrauensvoll zusammen arbeiten. Er erinnerte sich an viele Ereignisse, die auch Türen im öffentlichen Leben aufgestoßen hätten, etwa die Auftritte des Werkstattchors. Rehm bedankte sich für die Unterstützung bei den Vertretern von Landkreis und Stadt. „Es war für mich ein Traumberuf“, meinte er abschließend, weshalb er auch immer auf Nachwuchswerbung für soziale Berufe Wert gelegt hatte. Seine Nachfolge wird auf mehrere verantwortliche Personen verteilt: Martin Locher, Marion Staudhammer, Anne Gloede-Maier, Daniel Kroll und Wolfgang Kühner.  

 

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