Höhepunkt Mainau - die Gruppe „Oase“ reist an den Bodensee

Laupheim (rh) – Die „Oase-Gruppe“ aus dem Pflegeheim der St. Elisabeth gGmbH in Laupheim hat auch in diesem Jahr wieder Urlaub in der Bodenseeregion gemacht. Die Gruppe besteht überwiegend aus Schwerstpflegebedürftigen.

Den Urlaub möglich gemacht hat der Förderverein „Spätes Glück“ mit Unterstützung des Pflegefachpersonals. Höhepunkt war der Besuch der Insel Mainau, die dieses Jahr unter dem Motto "Hinter hohen Schlossmauern - Ordensritter und barocker Glanz" über 500 Jahre abwechslungsreiche Mainau-Historie beleuchtet. 

Bei herrlichem Wetter, das sechs Tage so bleiben sollte,  starteten fünf Pflegeheimbewohner mit einem Mobic-Spezialfahrzeug für Rollstuhltransporte, einem Privatfahrzeug und dem vereinseigenen Anhänger, beladen mit umfangreicher Sonderausrüstung, zur Urlaubsbasisstation Deggenhausertal. Mit von der Partie waren Birgit Müller und Oliver Bokor aus dem Team des Pflegeheims sowie die Ehrenamtlichen Monika Meßmer, Caecilia Menhard und Rudolf Hartmann vom Fördervereins „Spätes Glück“,

Für die 89-jährige Hedwig Gretzinger war dies „der erste größere Urlaub ihres Lebens“ und entsprechend war etwas Reisefieber angesagt. Doch dieses war unbegründet, denn die Anfahrt verlief ohne jegliche Komplikationen. Erste Station war der „Höchsten“, höchste Erhebung mit 837 Metern im Deggenhausertal. Den Reisenden bot sich von der Berggaststätte aus ein herrlicher Blick über die gesamte Bodenseeregion. Der nach dem Mittagessen folgende Spaziergang mit den Rollstühlen ergänzte den beeindruckenden Landschaftsüberblick und führte in die Pension Scherer im 150 Meter tiefer gelegenen Unterhomberg.

Hier war der Aufenthalt - es war der fünfte für diese Gruppe - für die nächsten sechs Tage geplant. Nach dem Bezug der Ferienwohnung, die barrierefrei und mit Pflegebetten behindertengerecht eingerichtet ist, wurde mit einem Willkommenskaffee auf der Terrasse der sechstägige Urlaubsaufenthalt eröffnet.

In den folgenden Tagen entwickelte sich eine familiäre Atmosphäre durch eine hervorragende hausgemachte Eigenverpflegung der Köchin Caecilia, die auf Wunsch der Teilnehmer Käsespätzle, Pfannkuchen, Gegrilltes, Flädlessuppe, Salate und deftige Vesper zauberte. Unvergessen auch die ausgedehnten Frühstücke, die vom Aufenthaltsraum aus einen herrlichen Ausblick auf die Alpenkette und den Bodensee boten. Intensive Pflege und Betreuung sowie ausgedehnte Gespräche ergänzten das kulinarische Angebot.

Auch überraschende Besuche von Ehrenamtlichen und Angehörigen waren eine willkommene Abwechslung und machten deutlich, dass Bewohner, Personal, Ehrenamtliche und Angehörige doch eine große Familie sind.

Die Begegnung mit Tieren auf dem Schererhof  war für die Senioren ein besonderes  Erlebnis, genauso wie das Baden im hauseigenen Hallenbad. Weitere Erlebnissee waren, neben  Spaziergängen entlang des Golfplatzes in Unterhombach, die Ausfahrten nach Hagnau und Langenargen.

Höhepunkt war die Schifffahrt auf die Insel Mainau und die Besichtigung der Insel mit der beginnenden Dahlienblüte.  Die traditionelle Dahlienschau gibt es schon seit über 60 Jahren und ist einer der Höhepunkte im Mainau-Blumenjahr. Alljährlich entfalten rund 12.000 Dahlien in mehr als 250 Sorten ein wahres Blütenfeuerwerk und kündigen farbenfroh den Herbst an. Beeindruckt waren die Bewohner auch vom Schloss Mainau, doch „residieren“ wollten sie dort nicht unbedingt.

Nach sechs überaus sonnigen Urlaubstagen, die durch großzügige Spenden von Vereinen der Laupheimer Region erst möglich waren, begann die Heimfahrt. Hedwig Gretzinger hätte noch gerne um ein paar Tage verlängert. Abschließend bedankte sie sich überschwänglich, glücklich und braun gebrannt stellvertretend für alle Teilnehmer bei den Helferinnen und Helfern.