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18.06.2015
Jordanbad, Biberach

Ein Sommerfest wie aus dem Bilderbuch

BIBERACH - Sommerliches Bilderbuchwetter, ein bunter Strauß an attraktiven Ständen und Mitmach-Angeboten, und das alles inmitten einer weitläufigen Parklandschaft – das Sommerfest des Biberacher Jordanbades hat am 14. Juni wieder einmal Tausende von Besuchern angelockt. Ganz im Geist der Sinn-Welt im Jordanbad zog die beliebte Veranstaltung in ihrer elften Auflage sämtliche Sinne der Gäste in ihren Bann.

Sich selbst und den eigenen Sinnen begegnen - das Motto der Sinn-Welt wurde an diesem Tag auf das gesamte Jordanbadgelände übertragen. Wer den Parcours der unter anderem von Klöstern bestückten Stände entlang schlenderte, entdeckte sicherlich bald das Blumen-Arrangement der Gärtnerei des Klosters Reute, deren Tees und Kräuter wiederum sehr der Gesundheit und inneren Wohlbefinden förderlich sind. Ein paar Schritte weiter lockte die Klostermetzgerei mit rauchig-würzigen Düften an ihren Stand. St. Ottilien offerierte geistvolle Brände und herzhaften Käse.

Der Strickkreis aus Reute stieß mit seinen Baby-Sachen nicht zuletzt Kindheitserinnerungen an. Akustisch besorgte dies Werner Knupfer aus Fischbach mit seiner automatischen Orgel - ein Jahrmarktsutensil, das 1878 erstmals ertönt war. Knupfer hat dieses von einem Biberacher Schausteller erworben, nach geduldigen 13-jährigen Verhandlungen. Sorgsam restauriert, hat er durch den Zukauf weiterer Lochkarten das Stücke-Repertoire der Orgel immer mehr erweitert, von Oldies und Schlagern bis Operette. Live-Musik gab’s natürlich auch, dargeboten von den „Original Schenkenburger Musikanten“, den „Heggbacher Trommlern“ und den „Schwarzbach-Musikanten“, die allesamt viel Beifall einheimsten.

Aus einem ruhigen Eck weiter hinten drang der Duft frischgebackener Seelen in die Nasen. Mit Bäckermeister Marcus Weishaupt ließ es sich dann gleich noch über alte Handwerkskultur im Allgemeinen und die Seelen-Rezeptur („mit Dinkelmehl, Teig lange entwickeln lassen“) im Besonderen fachsimpeln, während er gewitzte Kinder das Formen von Teiglingen ausprobieren ließ.

Überhaupt waren Mitmach-Angebote ganz groß geschrieben, wie Beate Scheffold, die Marketingleiterin des Jordanbads, hervorhob: Malen, Schminken, Rätseln, Hüpfen – wie kaum ein anderes ist dieses Sommerfest gerade auf Familien mit Kindern eingestellt. Die Stimmung? Trotz der Qual der Wahl aus vielen Möglichkeiten, sehr entspannt. Vom wohl persönlichsten Sinneserlebnis konnten all diejenigen berichten, die bei der „Dunkelerfahrung“ in der Kamera Obscura der Sinn-Welt mitgemacht haben. Der Gottesdienst, der das Fest eröffnete, bot wiederum Gelegenheit zu religiöser Einkehr.

Breit gespannt war auch das Angebot der Speisen. Bedient wurden sämtliche Geschmäcker von süß über herzhaft bis pikant und sogar „sauscharf“ – ein Honigsenf, den Werner Schad vom Imkerverein Biberach an seinem Stand als Mutprobe im durchaus noch ungefährlichen Bereich ausgab.

Einen Kontrast ganz anderer Art brachte die Bewohnerin eines Tiergatters zur Aufführung: Eine Sau mitsamt Ferkelschar, die den Andrang dösend und demonstrativ gelangweilt über sich ergehen ließ.

 

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