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11.04.2011
Hospiz Haus Maria, Biberach

„DU“ bist nicht vergessen

Im Hospiz Haus Maria in Biberach erinnert von nun an eine Stele mit einem Gedenkbuch an jene Menschen, die hier gestorben sind. Das vom Förderverein Hospiz gestiftete Werk stammt von dem Künstler Joachim Maria Hoppe.

Joachim Maria Hoppe hat im Hospiz schon den „Raum der Stille“ gestaltet. Zu seinem Werk sagt er: „Es war mir wichtig, dass der Bezug dazu spürbar ist.“ So ist die raumhohe Stele zum Gedenken an die Verstorbenen eine unaufdringliche, sehr zurückhaltende Arbeit, die ihren Platz gleich im Eingangsbereich gefunden hat und dort zu einem Teil der Architektur geworden ist. Das zentrale Gestaltungselement bildet eine Glasscheibe mit zwei großen Buchstaben, dem „DU“. Diese erläutert Hoppe so: „Die Buchstaben haben über ihre individuelle Form hinweg symbolischen Wert und sind auf zwei Spannungsbögen reduziert. Das D zeigt einen horizontalen nach vorne gerichteten Spannungsbogen als irdischen Bereich menschlichen Wirkens. In dem nach vorne geneigten U ist der Spannungsbogen dann nach oben ausgerichtet und öffnet den Weg hinauf in eine geistige Welt.“ Die Arbeit lässt dem Betrachter bewusst eine hohes Maß an Interpretationsfreiheit.

 

Das Buch des Gedenkens und des Trostes kommt aus den Händen von Buchbindermeisterin Fabiola Hoppe, der Frau des Künstlers. Es ist aus weißem Leder und liegt auf einer hellen Holzablage an der Stele. Angehörige, Freunde und Mitarbeiter des Hospizes können hier ihre Gedanken, ein Gedicht oder auch Bilder der Verstorbenen hinterlassen.

 

In den drei Monaten seit seiner Eröffnung sind im Haus Maria zwölf Menschen gestorben. Prof. Dr. Egon Lanz, Vorsitzender des Fördervereins Hospiz, freut sich über die positive Resonanz, die das Hospiz bereits in dieser kurzen Zeit erfahren hat. Schwester Klara Maria, der Leiterin des Hauses, signalisierte er: „Wenn es noch Wünsche gibt – wir erfüllen sie gerne.“ Einen Wunsch gab es denn auch gleich. Bisher gibt es nur einen CD-Player. Egon Lanz versprach: „Das muss nicht sein. Jedes Zimmer soll einen CD-Player bekommen. Wir kümmern uns darum.“

 

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