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21.08.2014
Heggbacher Wohnverbund

Menschen mit Behinderungen auf Augenhöhe begleiten

HEGGBACH - Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Heggbacher Wohnverbunds der St. Elisabeth-Stiftung haben neue Handlungsgrundsätze für ihre Arbeit mit und für Menschen mit Behinderungen aufgestellt. Das neue Konzept trägt den Titel „Auf Augenhöhe Mensch“.

Ein Jahr lang hat eine Projektgruppe aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Heggbacher Wohnverbunds am neuen Konzept zur Lebensbegleitung von Menschen mit Behinderungen gearbeitet. „Der Name des Konzepts `auf Augenhöhe Mensch´ bringt den Inhalt sehr gut auf den Punkt“, erklärte Projektleiterin Maria Anna Müller bei der Vorstellung des Konzepts im Rahmen einer Mitarbeiter-Veranstaltung im Festsaal in Heggbach. „Dabei hat Begegnung auf Augenhöhe nichts mit `Gleichmacherei´ zu tun – sie respektiert die Unterschiede und betont die Gleichheit im sozialen Leben." Andrea Fundel, Leiterin der Wohngemeinschaft Aaaron in Mietingen und Mitglied der Projektgruppe, betonte: „Wenn es mir gelingt, mich jeden Tag bei der Arbeit in der Begegnung mit den Menschen mit Behinderungen an die Worte `auf Augenhöhe Mensch´ zu erinnern, wäre schon viel erreicht.“

Ziel des neuen Konzepts „ist es, die Grundsätze der Begleitung der Menschen mit Behinderungen im Heggbacher Wohnverbund an der UN-Behindertenrechtskonvention auszurichten“, sagt die Leiterin des Heggbacher Wohnverbunds, Renate Weingärtner. „Menschen mit Behinderungen sind Experten in eigener Sache und wissen selbst, was für sie am besten ist“, so Maria Anna Müller weiter. Die Aufgabe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei es, Menschen mit Behinderungen dabei zu unterstützen, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen. Die tägliche Arbeit finde dabei im Spannungsfeld von Gegensätzen wie "Ich Sein" und "Zusammen Sein" oder "Frei Sein" und "Begrenzt Sein" statt. „Deshalb haben wir die neuen Handlungsgrundsätze für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Heggbacher Wohnverbundes anhand solcher Gegensatz-Paare erarbeitet.“

Seit März 2013 traf sich die Projektgruppe. An insgesamt sieben Klausurtagen haben sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Bereichen das Konzept mit Unterstützung der Projektleitung erarbeitet. Dabei wurden die Ergebnisse immer wieder in verschiedene Gremien getragen, um Kommentare, Rückmeldungen und Außenperspektiven – auch von Stiftungs- und Fach-Externen – zu erhalten und einfließen zu lassen.

Renate Weingärtner zeigte sich als Auftraggeberin des Projekts mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Das Konzept ist inhaltlich und optisch richtig gut gelungen – jetzt geht es darum, eine breite Akzeptanz dafür in der Mitarbeiterschaft erreichen."

Der Heggbacher Wohnverbund als Einrichtung der Eingliederungshilfe ist Teil der St. Elisabeth-Stiftung mit Sitz in Bad Waldsee. Knapp 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wohnverbunds begleiten rund 650 Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung in der für sie passenden Wohnform: Wohnhäuser, Pflegeheime, Wohngemeinschaften, Ambulant Betreutes Wohnen, Betreutes Wohnen in Familien. Zum Angebot gehören außerdem Bildungs- und Freizeitangebote.

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