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13.09.2019
Marianna-Bloching-Haus, Ehingen

20 Jahre: „Wir möchten hier Heimat geben“

BAD WALDSEE – Seit 20 Jahren begleitet das Marianna-Bloching-Haus des Heggbacher Wohnverbundes der St. Elisabeth-Stiftung in Ehingen Menschen mit Behinderung im Alltag. Heute wird der runde Geburtstag gefeiert.

Eine gute Gemeinschaft gibt es im Marianna-Bloching-Haus der St. Elisabeth-Stiftung. Heute wird das 20-jährige Bestehen gefeiert.

„Zwei unserer Bewohnerinnen und Bewohner helfen ehrenamtlich bei den Ehinger Basketballern, zwei sind beim Walking-Treff vom Turnverein, zwei gehen regelmäßig ins Jugendhaus“, schwärmt Ann-Kathrin Zweifel, Abteilungsleiterin des Marianna-Bloching-Hauses der St. Elisabeth-Stiftung im Ehinger Stadtteil Wenzelstein. „Wir haben sogar eine afrikanische Trommelgruppe, die seit zwei Jahren beim Ehinger Weihnachtsmarkt auftritt“. Die Trommler, angeleitet von zwei Geflüchteten aus Gambia, machten auch vor zwei Jahren mit bei der Vorstellung von Bundestagskandidatinnen und Kandidaten in Leichter Sprache in Laupheim und Ehingen. Eine gute Idee übrigens, die in dem Haus mit seinen sechs Wohnungen für 30 Menschen mit Behinderung geboren wurde. Dessen Wohngemeinschaft Patricia wurde daraufhin sogar zu einer Bildungsreise nach Berlin eingeladen. „Überhaupt sind Städtetrips und Urlaube hier ganz wichtig“, ergänzt Sonja Gaißmaier, Bereichsleitung im Heggbacher Wohnverbund. „Auch schwer mehrfach geistig behinderte Menschen, teilweise mit psychischen Erkrankungen, leben hier in den Wohnungen. Die ein oder zwei Personen mit erhöhtem Betreuungsbedarf pro Wohnung sind dabei ganz selbstverständlich überall dabei, so entsteht Teilhabe für alle“.

Abteilungsleiterin Zweifel, Heilerziehungspflegerin und Sozialfachwirtin, liebt ihren Arbeitsplatz: „Unser Haus hat eine ganz besondere Ausstrahlung. Einige der 25 Heilerziehungspfleger/innen, Gesundheits- und Krankenpfleger/innen und Erzieher/innen (größtenteils in Teilzeit) sind schon von Anfang an dabei, übrigens auch einige Bewohner“. Auch wer eine Stelle für ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen  Ausbildungsplatz zum Heilerziehungspfleger/pflegerin sucht, würde in ihrer Mitte gerne aufgenommen. Das engagierte Team sorge dafür, dass sich alle wohl fühlten. „Wir möchten hier Heimat geben“,  betont Zweifel. Ganz wichtig ist allen das gemeinsame Kochen. Von der Planung bei der wöchentlichen Bewohnerbesprechung über Einkauf und Beteiligung versucht man dabei,  jeden nach seinen Möglichkeiten einzubinden. In manchen Wohnungen wird besonders gerne gebacken und auch mal asiatisch gekocht, aber insgesamt dominiert die  schwäbische Küche: Linsen mit Spätzle sowie Gulasch sind die Renner.

 

INFO: Das dreistöckige Haus direkt neben der Werkstatt für Menschen mit Behinderung, in der die meisten aus der Bewohnerschaft auch tätig sind, feiert regelmäßig ein Sommerfest für Angehörige, Mitarbeitende, Ehemalige, Nachbarschaft und Freunde. Heute, am 14. September, ab 13.30 Uhr, steht dabei das zwanzigjährige „Jubiläum“ im Vordergrund. Für die Bewirtung sorgt – typisch für das integrative Konzept des Hauses – der griechische Verein Xeniteas.

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