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05.11.2020
Heggbacher Wohnverbund

4000 Dosen für 16 Wohnparks auf Vorrat

HEGGBACH – Schon weit vor Ausbruch der Corona-Pandemie hatte man bei der St. Elisabeth-Stiftung über die Notfallversorgung mit Speisen nachgedacht. Jetzt wurden Nägel mit Köpfen gemacht: 4000 Dosen sind in der Zentralküche in Heggbach angekommen, die in den nächsten Tagen an die 16 Wohnparks der Stiftung verteilt werden.

Dosenkost ist nichts für verwöhnte Gaumen? „Doch“, meint Michael Mayer, Leitung der Zentralküche Heggbach. Er und seine Mitarbeiter haben vor der Großbestellung die Konserven ausgiebig getestet: von Lasagne über Rouladen oder Chili con Carne bis hin zu Käse, Wurst und Brot. „Es schmeckt überraschend gut.“ Der Küchenprofi muss es wissen. Jeden Tag gehen 1.900 Essen aus der Heggbacher Zentralküche auf die Reise in stiftungseigene Einrichtungen, Schulen oder Kitas oder in die Kantine Heggbachs. Der Blick auf die Zutatenliste der Dosen erstaunt Skeptiker: Keine oder nur wenig Stoffe zur Konservierung sind zu finden.

Was sich haltbar machen lässt, verpackt eine Firma, die in Amerika ihren Hauptsitz und in Rheinland-Pfalz ihr deutsches Standbein hat, in Weißblechdosen. Das bietet den Vorteil, dass die Lebensmittel darin mindestens zehn Jahre lagerfähig sind. „Die Sterilisation der Produkte erfolgt in einem speziellen Hochdruckverfahren, das es uns ermöglicht, die Speisen schonend zu sterilisieren“, heißt es auf Anfrage von der Firma conserva zur Methode. Die Dosen können bei Zimmertemperatur gelagert werden, sind stabil und recyclebar. 

Michael Mayer hat es sich nicht leicht gemacht mit der Auswahl des Anbieters. Zunächst ging der Leiter der Zentralküche auf niedergelassene Metzgereien zu. Auch andere Hersteller von haltbaren Lebensmitteln wurden in die engere Wahl gezogen. Letztendlich hat ihn aber nur „Dosen Bistro“ überzeugt.

Das Urteil hat er zusammen mit seiner Assistentin, Michaela Rieger, und der Hauswirtschafsleiterin Lydia Zimmermann mit ihrem engagierten Team im Wohnpark St. Vinzenz in Aulendorf gefällt. Darunter waren Mitarbeitende aus der Hauswirtschaft und der Pflege, auch wurde viel Wert auf die Meinung der Bewohnerschaft gelegt. Das Resultat nach zwei Testläufen: Die Speisen sind ansprechend in Geruch, Optik, schmecken lecker und sie können leicht und auf verschiedene Art erhitzt werden.

Mit dieser einhelligen Überzeugung ging es für Michaela Rieger und Michael Mayer an die detaillierte Auswahl. Für alle 16 Wohnparks der St. Elisabeth-Stiftung sind nun Lebensmittel für sieben Tage vorrätig, von Menügerichten, wie Bierkutschergulasch mit Serviettenknödel, Rührei mit Bratkartoffeln, Rinderroulade mit Risoleekartoffeln oder Lachs in Dillsoße. Es gibt außerdem Vorsuppen, Milchpulver bis hin zu diversen Brot-, Wurst- und Käsesorten. Selbst Trinkwasser mit zehn Jahren Mindesthaltbarkeit gehört zum Sortiment.

Damit ist die Altenhilfe der Stiftung für Notfälle jeder Art gerüstet und könnte bis zu sieben Tage alle Bewohner in den Wohnparks versorgen. Für die Behindertenhilfe hat Michael Mayer schon länger ein Notfallkonzept erarbeitet, mit dem schnell eine Ersatzversorgung starten könnte, unter anderem durch Unterstützung ähnlicher Großküchen wie in Heggbach. Sind die Konserven in den zehn Jahren nicht zum Einsatz gekommen, werden sie in den Wohnparks für den Mittagstisch und das Abendessen aufgebraucht.

Die verantwortlichen Hauswirtschaftsleitungen behalten ihre Vorräte in abgeschlossenen Räumen selbst im Blick. Rund 4,50 € kostet ein fertiges Menü – für Michael Mayer ist das ein „unfassbarer“ Preis angesichts der guten Qualität. „Freilich ist ein frischer Salat oder ein Gemüse ein anderer Genuss, aber zur Grundernährung oder Lebenserhaltung ist diese Notfallversorgung für uns ein Gewinn.“

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